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Todesfall: US-Verkehrsaufsicht prüft Teslas Autopilot

01.07.2016 09:02 Uhr
Todesfall: US-Verkehrsaufsicht prüft Teslas Autopilot
Auch beim Autopiloten müssen die Hände am Steuer bleiben
© Foto: Picture Alliance/dpa/Jan Woitas

Es ist der erste Todesfall in einem autonom fahrenden Auto. Der Autopilot konnte in hellem Licht einen Lkw nicht rechtzeitig erkennen.

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Washington/Palo Alto. Der erste tödliche Unfall mit dem automatisierten Fahrsystem des Elektroauto-Herstellers Tesla ruft die amerikanische Verkehrsaufsicht auf den Plan. Die Behörde NHTSA prüft, wie Teslas „Autopilot“ bei dem Crash funktioniert hat. Es ist auch insgesamt der erste bekanntgewordene Unfalltod in einem Auto, das gerade von einem Computer gesteuert wurde. Die Autobranche und Entwickler von Roboterwagen-Technologie wie Google versprechen, dass selbstfahrende Fahrzeuge den Verkehr viel sicherer machen und die Zahl der Todesfälle drastisch senken.

Crash mit Lkw

Das Tesla-System kann beschleunigen, bremsen, die Spur halten, und Objekten ausweichen, um einen Zusammenstoß zu verhindern. In diesem Fall stieß die LimousineModel S“ jedoch mit einem Lastwagen-Anhänger zusammen, der die Fahrbahn überquerte. „Weder Autopilot, noch der Fahrer erkannten die weiße Seite des Anhängers vor dem Hintergrund eines hellen Himmels und die Bremse wurde nicht betätigt“, schrieb Tesla in einem Blogeintrag am späten Donnerstag.

Der Autopilot greift unter anderem auf Kameras zurück, um die Umwelt zu erfassen. Die Teslas zeichnen während der Fahrt alle möglichen Daten auf und übertragen sie an den Konzern. Fahrassistenz-Systeme mit einem ähnlichen Funktionsumfang werden auch von anderen Autoherstellern angeboten.

Hände am Steuer lassen

Tesla betonte zugleich, das System sei eine neue Technologie in der sogenannten Beta-Phase, die standardmäßig abgestellt sei und erst bewusst aktiviert werden müsse. Fahrer würden beim Einsatz des Programms ausdrücklich aufgefordert, die Hände niemals vom Steuer zu nehmen und die Kontrolle und Verantwortung über das Fahrzeug zu behalten.

Dennoch gab es bereits viele Internet-Videos zu sehen, in denen Fahrer sich bei eingeschaltetem Autopilot-System mit anderen Sachen beschäftigten. Einer kletterte sogar auf den Rücksitz und filmte den leeren Fahrersitz von dort. Um so etwas zu vermeiden, kontrolliert das System regelmäßig, ob der Fahrer die Hände am steuert hat. Wenn nicht, ertönen akustische Alarmsignale und das Auto bremst ab.

Laut NHTSA betrifft die vorläufige Untersuchung etwa 25.000 Tesla „Model S“ des Modelljahres 2015. Das Unternehmen des Tech-Milliardärs Elon Musk betonte, seine Wagen seien bereits über 130 Millionen Meilen (rund 210 Millionen Kilometer) mit eingeschalteter Autopilot-Funktion gefahren. Im regulären US-Straßenverkehr gebe es einen Todesfall pro 94 Millionen gefahrene Meilen. Die NHTSA prüfe nur, ob der „Autopilot“ wie zu erwarten sei funktioniert habe, erklärte Tesla. Die Aktie des Autobauers gab nachbörslich dennoch um fast drei Prozent nach.

Blechschaden bei Google

Bei Google gab es in diesem Jahr ebenfalls den ersten Unfall mit einem selbstfahrenden Auto, das gerade vom Computer gesteuert wurde. Einer der Wagen kam in der Google-Heimatstadt Mountain View bei niedriger Geschwindigkeit einem Bus in die Quere, es gab nur Blechschaden. (dpa)

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