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Tausende Güterwaggons müssen in die Werkstatt

16.11.2009 14:21 Uhr
Tausende Güterwaggons müssen in die Werkstatt
20 Prozent von rund 4450 überprüften Güterwaggons weisen laut EBA Sicherheitsmängel auf
© Foto: ddp/Jörn Pollex

Das Eisenbahnbundesamt stellt bei einer Schwerpunktkontrolle bei knapp 20 Prozent der Güterwaggons Sicherheitsmängel an den Radsätzen fest

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Berlin. Auf Deutschlands Schienen sind offenbar Tausende von Güterwagen mit sicherheitsrelevanten Mängeln unterwegs. Nach einem Bericht des Fernsehsenders „ARD“ stellte das Eisenbahnbundesamt (EBA) bei einer bundesweiten Schwerpunktkontrolle bei knapp 20 Prozent von rund 4450 überprüften Fahrzeugen Sicherheitsmängel an den Radsätzen fest. Die Waggons wiesen dem Bericht zufolge Schleifspuren, Kerben oder Korrosionsschäden auf. Sie hätten auf Weisung des EBA entladen und in Werkstätten gebracht werden müssen. Ein Sprecher der Behörde bestätigte den Autoren lediglich, dass bei der Aktion Mängel gefunden wurden. Zu den genauen Ergebnissen äußerte er sich nicht. In Deutschland sind für die Deutsche Bahn weit mehr als 100.000 Güterwaggons im Einsatz. Für die Sicherheit von Schienenfahrzeugen sind bisher deren Halter selbst zuständig. Vor dem Hintergrund der jetzt bekanntgewordenen Kontrollergebnisse plädiert der frühere EBA-Jurist Hans-Jürgen Kühlwetter in der „ARD“ dafür, die sogenannten Revisionen unter staatliche Aufsicht zu stellen. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat unterdessen die Weisung des EBA als „puren Aktionismus“ bezeichnet. Nur wegen oberflächlicher Schäden müssten fast 900 Güterwaggons in die Werkstätten. „Das EBA bleibt jeglichen Beweis schuldig, dass Lackschäden oder Kerben an den Waggons zu Unfällen führen“, kritisierte VDV-Geschäftsführer Martin Henke. „Das EBA widerspricht mit dieser Aktion seinem eigenen – erst jüngst erschienen – Sicherheitsbericht“, sagte Henke. Darin hatte das Amt der Branche ein „gefestigtes Sicherheitsniveau" ohne gravierende Mängel bescheinigt. Der VDV warf dem EBA vor, mit seinem Aktionismus Güterverkehr von der sicheren Schiene auf die deutlich unsichere Straße zu verlagern. „Der Blick auf Unfälle zeigt: Der Transport per Eisenbahn ist 44 Mal sicherer als der per LKW“, betonte Henke. (sb)

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