Frankfurt am Main. Die Mehrheit der deutschen Spediteure und Logistikunternehmen hat das Marktpotenzial klimafreundlicher Transportdienstleistungen noch nicht erkannt. Das geht aus der Studie „Land unter für den Klimaschutz“ hervor, die die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PwC) am Mittwoch vorlegte. Demnach bieten derzeit nur 30 Prozent der Logistikunternehmen „grüne“ Logistikprodukte an, bei denen die anfallenden CO2-Emissionen durch Klimaschutzinvestitionen ausgeglichen werden. Auch in Zukunft wollten gut 40 Prozent der 71 befragten Logistikunternehmen keine klimaneutralen Transporte anbieten, weil sie keine Nachfrage für diese Dienstleistung sähen. „Viele Spediteure haben die Bedeutung grüner Logistikprodukte im Wettbewerb noch nicht realisiert. Dabei legen immer mehr Kunden Wert auf möglichst niedrige CO2-Emissionen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. In absehbarer Zeit werden Anbieter, die keine Angaben zur Klimabilanz ihrer Transporte machen können, deutliche Wettbewerbsnachteile haben", kommentiert Klaus-Dieter Ruske, Partner bei PwC und Global Industry Leader Transportation & Logistics. Laut Studie müssen sich global agierende Transport- und Logistikunternehmen schon heute häufiger mit den Emissionsbilanzen ihrer Produkte befassen als kleinere, eher regionale Anbieter. Fast jedes zweite der weltweit tätigen Unternehmen (47 Prozent) gegenüber PwC gab an, dass die Kunden Nachweise über Emissionsreduktionen erwarten. Von den deutschland- beziehungsweise europaweit aktiven Anbietern sagte dies nur gut jeder vierte Befragte (28 Prozent). Auch im Produktportfolio schlagen sich diese Unterschiede nieder. So bietet jeder dritte große Logistiker klimafreundliche Transportdienstleistungen an, während dies nur auf jeden vierten kleinen Spediteur zutrifft.
Studie: Transportgewerbe verpasst Klimaschutz-Trend
Studie: Mehrheit der Logistikfirmen bietet keine klimaneutralen Produkte an/Kleinere Spediteure unterschätzen Marktpotenzial