Hamburg. Das Zugdrachen-System SkySails, das Frachtschiffe mit Windenergie antreibt, hat nach jahrelangen Experimenten erste Erfolge in der Praxis erreicht. Nach einem halben Jahr Betrieb auf dem Mehrzweck-Frachter „Michael A.“ habe sich eine durchschnittliche jährliche Treibstoff-Ersparnis von mehr als 15 Prozent als realistisch erwiesen, teilte der Hersteller SkySails am Donnerstag in Hamburg mit. Das gelte für europäische Seegebiete mit vielen windschwachen Regionen. Die Reederei Wessels aus Haren/Ems werde deshalb drei neue Schiffe mit den 160 Quadratmeter großen Zugdrachen ausrüsten, heißt es in der Mitteilung. Bei gutem Wind könne ein SkySails-System dieser Größe rund acht Tonnen Zugkraft erzeugen; das entspricht fast der Leistung eines Flugzeug-Triebwerks. Dann steige die Treibstoff-Ersparnis auf mehr als 50 Prozent. Alternativ dazu könne die Reisegeschwindigkeit des 90 Meter langen Schiffs von 10 auf 11,6 Knoten (Seemeilen pro Stunde) gesteigert werden. Die Erprobung der Flugdrachen auf der „Michael A.“ sowie dem Schiff „Beluga SkySails“ soll noch bis zum kommenden Jahr fortgesetzt werden, ehe das System in die Serienfertigung geht. „Der Schwerpunkt in der zweiten Pilotphase liegt auf der Verlängerung der Flugzeiten und der Optimierung der Leistung“, sagte SkySails-Erfinder und Firmengründer Stephan Wrage. Weltweit eignen sich nach seinen Angaben 60.000 der rund 100.000 Schiffe zur Nachrüstung mit einem SkySails-Antrieb, große Containerschiffe allerdings nicht. (dpa)
Sky Sails: Erste Praxis-Erfolge
Nach sechs Monaten im Betrieb kommt das Wind angetriebene Frachtschiff auf durchschnittliche Treibstoffersparnisse von 15 Prozent jährlich