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Schwerste Rezession in der Geschichte der Bundesrepublik zu Ende

13.08.2009 10:17 Uhr
Schwerste Rezession in der Geschichte der Bundesrepublik zu Ende
Erstmals seit Anfang 2008 ist die Wirtschaft im zweiten Quartal 2009 wieder gewachsen
© Foto: ddp/Marcus Brandt

Nach vier rückläufigen Quartalen erstmals wieder Wachstum / Volkswirte rechnen Prognose neu

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Wiesbaden. Die schwerste Rezession in der Geschichte der Bundesrepublik ist beendet. Nach dem rasanten Absturz zu Jahresbeginn ist die Wirtschaft im zweiten Quartal erstmals seit Anfang 2008 wieder gewachsen. Das Plus fiel mit real 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal überraschend stark aus. Auch zum Jahresauftakt war der Sturzflug mit minus 3,5 Prozent nicht so rasant wie bisher vom Statistischen Bundesamt berechnet. Damit hat sich die Wirtschaft nach vier rückläufigen Quartalen rasch erholt und dürfte in der zweiten Jahreshälfte wieder kräftig Fahrt aufnehmen. Volkswirte rechnen bereits ihre Prognosen neu, die bislang für 2009 ein Minus von rund sechs Prozent voraussagen. „Das Wachstum im Frühjahr wird keine Eintagsfliege bleiben“, sagte der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer. Im dritten Quartal könnte die Wirtschaft bis zu einem Prozent zulegen. Grund dafür sei die Erholung der Weltwirtschaft. Die Auftragseingänge der Industrie hätten bereits stark angezogen und der Export werde wieder zum Wachstumsmotor. Die weltweiten Konjunkturprogramme wirkten. „Die weltweite Angst, dass nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman das Finanzsystem kollabieren könnte, ist vorüber“, sagte Allianz-Chefvolkswirt Michael Heise. Er rechnet für 2009 nur mit einem Rückgang der deutschen Wirtschaftsleistung von vier Prozent. Die Unternehmen weltweit holten jetzt Investitionen nach. Auch die amerikanische Notenbank Fed sieht die größte Volkswirtschaft in den USA vor der Konjunkturwende. Frankreich überraschte wie Deutschland mit guten Konjunkturdaten und einem Plus des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gegenüber dem Vorquartal von 0,3 Prozent. Auch Außenhandel stärkt Wachstum Zum Wachstum in Deutschland trugen der private Verbrauch, die staatlichen Konsumausgaben sowie die Bauinvestitionen bei. Auch der Außenhandel stärkte das Wachstum, obwohl wegen der Flaute in der Weltwirtschaft die Nachfrage nach deutschen Exportgütern sank. Da die Importe aber stärker zurückgingen als die Exporte, gab es einen positiven Beitrag des Außenhandels. Viele Unternehmen bauten ihre Lager ab, investierten aber bereits wieder mehr. Für eine endgültige Entwarnung ist es aber noch zu früh. Wegen des dramatischen Einbruchs vom Jahresanfang - dem schwersten seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1970 - steht die deutsche Wirtschaft viel schlechter da als vor einem Jahr. Im Vorjahresvergleich sank das BIP um 7,1 Prozent. Kalenderbereinigt waren es minus 5,9 Prozent, weil drei Arbeitstage weniger zur Verfügung standen. “Niveau von 2005“ Allein seit Verschärfung der Krise Anfang 2008 ist das BIP um 6,5 Prozent zurückgegangen. „Die Wirtschaftsleistung befindet sich gerade erst wieder auf dem Niveau von 2005“, sagte ein Volkswirt des Statistischen Bundesamtes. Der Schmerz der Unternehmen lasse nur langsam nach. Nach Berechnungen der Commerzbank würde die Wirtschaft selbst nach zwei ordentlichen Quartalen bis Jahresende nicht einmal die Hälfte des Einbruchs nach dem Lehman-Schock aufholen. Die Wirtschaftsleistung wurde im zweiten Quartal von 40,2 Millionen Erwerbstätigen erbracht, das waren 0,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. (dpa)

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