Oschersleben. Bei einem schweren Zugunglück in Sachsen-Anhalt sind am späten Samstagabend mindestens zehn Menschen getötet und mindestens 20 schwer verletzt worden. In Hordorf bei Oschersleben waren ein Güter- und ein Nahverkehrszug zusammengestoßen. Zwischenzeitlich war von elf Toten die Rede, später hatte die Polizei die Zahl jedoch auf zehn korrigiert.
Der Nahverkehrszug war auf dem Weg von Magdeburg nach Halberstadt mit Tempo 100 unterwegs, als ihm ein Güterzug mit ca. 80 Stundenkilometern entgegenkam. Beide Züge kollidierten frontal. Durch die Wucht des Aufpralls kippte der Personenzug kurz vor der Haltestelle Hordorf um, entgleiste und blieb auf einem Acker liegen. Dabei wurden Teile der Waggons zerfetzt. Der Güterzug gehört dem privaten Transportunternehmen VPS aus Peine. Er kam erst einen halben Kilometer nach dem Zusammenstoß zum Stehen.
Wie es zu dem Zusammenstoß kommen konnte, ist noch unklar. Spekuliert wird unter anderem über ein nicht beachtetes Haltesignal. Unter den Toten befinden sich der Lokführer und die Zugbegleiterin des Personenzuges. Der Lokführer des Güterzugs wurde verletzt. (dpa/sno)