Schanghai. Die Frachtraten für Containertransporte von Asien nach Europa sind laut des Shanghai Containerised Freight Index (SCFI) in der zweiten Kalenderwoche um 192 US-Dollar (176 Euro) bzw. 20,6 Prozent auf 740 US-Dollar (678 Euro) pro TEU gefallen. Die Raten von Asien ins Mittelmeer nahmen um 140 Euro beziehungsweise 15 Prozent auf 796 Euro pro TEU ab. Laut des amerikanischen Magazins MarineLink sank der Nettogewinn der dänischen Reederei Maersk Line um 61 Prozent im dritten Quartal 2015. Maersk kontrolliert rund 20 Prozent aller Container auf den Verbindungen zwischen Asien und Europa.
Gemäß des neusten Container Forcaster der Londoner Agentur Drewry wuchs die Nachfrage in 2015 um sieben Prozent weniger als die bereitgestellte Containerkapazität. In den Jahren 2012 bis 2014 lag die Differenz nur bei ein bis zwei Prozent. In den nächsten Jahren wird die Auslieferung von Neubauten die Kapazität um weitere fünf bis sechs Prozent erhöhen - weit mehr als der erwartete Nachfragezuwachs. „Die Lücke zwischen Kapazitäts- und Nachfragewachstum wird sich in den nächsten Jahren verringern. Allerdings muss das Problem der Überkapazität angegangen werden, um die Balance wieder herzustellen”, folgert Drewry.
Laut Lloyd’s List müssen die Reedereien bedeutend mehr Containerschiffe stilllegen als in 2009, um die Frachtraten dauerhafter zu regenerieren. Auf den Verbindungen zur US-amerikanischen Westküste fielen die Frachtraten um 5,4 Prozent auf 1298 Euro pro FEU. Auf den Routen zur US-amerikanischen Ostküste sanken sie um 3,3 Prozent auf 2250 Euro pro FEU. Der gesamte SCF-Index für alle Handelslinien schrumpfte gegenüber der Vorwoche um 8,8 Prozent auf 680,22 Punkte. Der Index reflektiert die Veränderungen der Tagesfrachtraten im Transportmarkt für Exportcontainer in Schanghai. Für den SCFI werden Frachtraten und Zuschläge aus 15 unterschiedlichen Routen gewichtet und daraus der Durchschnitt gebildet. (rup)