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Scandlines mit Verlusten

24.03.2010 16:42 Uhr
Scandlines mit Verlusten
© Foto: Scandlines

Umsatz und Gewinn gingen bei der Fährreederei 2009 zurück / Vorstandschef Michael Hassing verlässt Scandlines aus unbekannten Gründen Ende April

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Puttgarden/Rostock. Die Wirtschaftsflaute hat der Fährreederei Scandlines im vergangenen Geschäftsjahr stark zugesetzt. Wie das Unternehmen am Mittwoch an seinem neuen Firmsitz in Puttgarden (Schleswig-Holstein) mitteilte, fuhren die Schiffe 2009 einen Verlust von fünf Millionen Euro ein. Verglichen mit dem ebenfalls negativen Netto-Ergebnis des Vorjahres (minus 20 Millionen Euro) konnte Scandlines allerdings wieder etwas an Boden gewinnen. Der Umsatz brach um mehr als 13 Prozent auf 505 Millionen Euro ein. Vorstandschef Michael Hassing wolle Scandlines bis Ende April verlassen, kündigte Firmensprecher Michael Speckenbach an. "Wie erwartet, war 2009 ein sehr schwieriges Jahr", hieß es aus der Scandlines-Zentrale, deren Umzug von Rostock nach Puttgarden im Herbst begonnen hatte. Angesichts der massiven Folgen der Krise für den Ostseeverkehr sei das Jahresergebnis aber "beeindruckend", meinte der Aufsichtsratschef der deutsch-dänischen Reederei, Jan Stenberg. Bei der Ertragsentwicklung zeigte sich ein gemischtes Bild: Zwar stieg das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ohne die jüngsten hohen Sonderausgaben um knapp 18 Prozent auf 159 Millionen Euro. Unter Einschluss dieser Kosten ging es allerdings um rund 6,5 Prozent auf 130 Millionen Euro zurück, erklärte Speckenbach. Den Weggang Hassings wollte das Unternehmen nicht kommentieren. Warum und wohin der Manager wechselt, blieb unklar. Hassing werde "eine Stellung außerhalb der Gruppe übernehmen". Stenberg würdigte den bisherigen Vorstand als "wichtige Triebkraft für das Entstehen der neuen Scandlines". Die Reederei war Mitte 2007 von der Deutschen Bahn und der dänischen Regierung an ein privates Konsortium verkauft worden. Bis zur Verpflichtung eines Nachfolgers für Hassing soll der 49-jährige Stefan Sanne die Firma führen. Besonders stark litt bei Scandlines im Krisenjahr 2009 der Güterverkehr. Rund 700 000 auf den Fähren beförderte Lastwagen bedeuteten einen Einbruch um 18,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im PKW-Geschäft (minus 3,7 Prozent auf 2,7 Millionen) und bei der Zahl der Passagiere (minus 7,4 Prozent auf 12 Millionen) waren die Rückgänge etwas geringer. Wegen des schrumpfenden Verkehrsaufkommens hatte sich die Reederei im vorigen Jahr organisatorisch neu aufgestellt. "Umstrukturierungs-Maßnahmen" einschließlich des Wegzugs der Verwaltung aus Rostock führten nach Firmenangaben zur Streichung von 340 Vollzeitstellen. Ende 2009 waren noch 2000 Beschäftigte für Scandlines tätig. Stenberg rechtfertigte die Kürzungen mit der schwierigen Marktlage. Schon in diesem Jahr sei mit einer Besserung zu rechnen: "Wir werden weiterhin unseren Schwerpunkt darauf legen, die Kapazitäten anzupassen. (...) Für das Jahr 2010 erwarten wir ein leicht positives Jahresergebnis." (dpa)

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