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Reeder diskutieren über 24.000-TEU-Schiffe

11.07.2014 13:29 Uhr
Reeder diskutieren über 24.000-TEU-Schiffe
Machen noch größere Containerschiffe auf Dauer Sinn? Die Reeder müssen sich entscheiden
© Foto: Picture Alliance/dpa/Axel Heimken

Gegenwärtig werden die größten Schiffe weit unter ihrer Kapazität betrieben und kleinere Schiffe mit einer rasanten Geschwindigkeit verschrottet.

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London. Laut eines Berichts des italienischen Medi Telegraphs mit Sitz in Genua stehen die Reedereien vor der schweren Entscheidung, die überschüssige Kapazität anzuerkennen, die die Frachtraten nach unten drückt, oder das „Schicksal herauszufordern“ und noch größere Schiffe mit 24.000 TEU Kapazität zu bauen. Gegenwärtig werden die größten Schiffe weit unter ihrer Kapazität betrieben und kleinere Schiffe werden mit einer rasanten Geschwindigkeit verschrottet.

Ein Analyst auf der TOC Europe in London betonte,, dass südkoreanische Schiffswerften bereits in der Lage sind, diese Megacontainerschiffe zu bauen. Der Baubeginn für die ersten 24.000 TEU-Containerschiffe könnte schon in 2016 liegen. Ein Schiff dieser Größenordnung würde 430 m lang und 62 Meter breit sein. Der Tiefgang würde bei 16 Metern liegen. Gemäß des Analysten Andrew Penfold von den Ocean Shipping Consultants liegen die relativen Kosten eines 24.000 TEU-Containerschiffes um 23,5 Prozent niedriger, als bei einem 12.500 TEU-Schiff. Im Vergleich zu einem 16.000 TEU-Schiff fallen sie immer noch um 17,4 Prozent geringer aus.

Der Schiffsmakler Gianfranco Gazzolo wies darauf hin, dass diese Containerschiffe eine Bauzeit von 18 bis 24 Monaten benötigen und es fraglich ist, ob die Häfen in der Lage sind, sich zeitlich darauf vorzubereiten. Die asiatischen Häfen werden zu kämpfen haben und dienen schon jetzt häufig nur noch als Feederhäfen. „In Europa gibt es nur zwei oder drei Häfen die fähig wären, Containerschiffe über 20.000 TEU zu handeln. Und es könnte ebenso Probleme im Fernost geben“, sagte Gazzolo.

Giorgio Grillio von der genuesischen Agentur Hugo Trumpy drückte ebenso seine Verblüffung aus: „Sie werden eines dieser Größenklasse bauen und dann feststellen, dass es in keinen Hafen einlaufen kann. Damit wird die Idee dann begraben. Ich befürchte sie können nicht einmal in Rotterdam einlaufen und ihr Einsatz muss auf Routen in Asien beschränkt werden.“

Der Präsident des Verbandes der italienischen Terminalbetreiber (Assiterminal) Marco Conforti sagte: „Kein Terminal wird jemals in hypothetische Schiffe investieren. Ein Kran kostet rund zehn Millionen Euro und eines dieser Schiffe würde vier Kräne benötigen. Die italienischen Terminals rüsten gerade nach, um die momentan größten Containerschiffe mit 18.000 TEU zu handeln.“ Der Finanzexperte Sergio Bologna glaubt eher an ein finanzwirtschaftliches Phänomen, als an eine Wahl, die durch den Handel bestimmt wird. „Das Platzen der Finanzblase im Schifffahrtsbereich könnte Auswirkungen auf den Rest der Wirtschaft haben“, sagte er. (rup)

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