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Ramsauer: Maut-Neuregelung bis spätestens 1. Oktober 2013

20.09.2012 11:53 Uhr
Ramsauer: Maut-Neuregelung bis spätestens 1. Oktober 2013
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) eröffnet die 64. IAA Nutzfahrzeuge 2012 in Hannover
© Foto: VR/Andre Gieße

Verkehrsminister kündigt eigene LKW-Maut-Klasse für Euro 6 an. Mautspreizung von etwa vier Cent. Szenario für Gesamtmauterhöhung ab Herbst 2013.

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Hannover. Die LKW-Maut in Deutschland wird zum 1. Oktober 2013 neu geregelt. Das kündigte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) am Donnerstag im Rahmen der Eröffnung der Nutzfahrzeugmesse IAA in Hannover an. „Es ist mein politischer Wille, spätestens zum 1. Oktober des Jahres 2013 eine neue Mautstruktur in Kraft treten zu lassen“, sagte der Minister. Damit verbunden sei eine eigene Mautklasse für Fahrzeuge der Schadstoffklasse Euro 6. Bisher wird für die umweltfreundlichsten LKW, die jetzt verstärkt auf den Markt kommen und ab 1. Januar 2014 in Europa nur noch verkauft werden dürfen, die selbe Maut erhoben, wie für Fahrzeuge der Schadstoffklasse Euro 5.

Ramsauer kündigte weiter an, dass „ein wesentlicher Teil" der höheren Investitionskosten für Euro-6-Fahrzeuge sich über die geplante Besserstellung bei den Mautsätzen rechnen wird. Konkrete Cent-Beträge wollte der Minister noch nicht nennen, da sich diese erst aus dem vom Ministerium in Auftrag gegebenen Wegekostengutachten genau ergeben können, das im Frühjahr dem Minister vorliegen soll. Ramsauer verwies in seiner Rede aber auf den vom Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) und dem Verband der Automobilindustrie (VDA) vor einem knappen Jahr vorgelegten Mautkompromiss.

Ramsauer begrüßt Vier-Cent-Vorschlag

Die beiden Verbände hatten vorgeschlagen, den Maut-Unterschied zwischen Euro 6 und Euro 5 mit vier Cent anzusetzen. Ab 2016 soll dieser Mautunterschied dann aber wieder um zwei Cent reduziert werden, um einen zu starken Werteverfall von Euro-5-Fahrzeugen zu verhindern. „Ich finde, dass der von VDA und BGL vorgelegte Kompromiss, für den ich ausgesprochen dankbar bin, eine sehr zuverlässige und wichtige Orientierung darstellt“, so Ramsauer. Es sei gut, dass die Verbände sich geeinigt haben. Beschlossen werden muss die neue Mauthöhenverordnung dann vom Deutschen Bundestag, wahrscheinlich noch vor der Sommerpause und den Bundestagswahlen im Herbst 2013.

Ramsauer rief das Transportgewerbe auf, frühzeitig in Euro 6 zu investieren. „Mit diesen Fahrzeugen fahren die Unternehmen ökologisch und ökonomisch günstiger“, sagte der Bundesminister.

Szenario zur Mauterhöhung

Im Rahmen der Neuordnung der Mautklassen ist auch mit einer Erhöhung der LKW-Maut für alle anderen Schadstoffklassen zu rechnen. Wie die neue Maut aussehen könnte, zeigt ein von der VerkehrsRundschau berechnetes Szenario. Mehr dazu im der Magazin-Ausgabe 38/2012, die am 21. September erscheint. (Zum E-Paper) (ak)

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KOMMENTARE


Bauer Spedition

20.09.2012 - 12:50 Uhr

Na super, wieder keine Planungssicherheit. Wird Euro 6 denn nun günstiger als die aktuelle Euro 5 Einstufung oder wird Euro 5 insgesamt teurer. Alles Aussagen, die man später wieder anders auslegen kann. Danke Herr Ramsauer


Thorsten Schricker

20.09.2012 - 13:42 Uhr

Na toll! Dann sind sich ja wieder mal Politik und Verbände einig, was die Verteuerung des Verkehrsträgers Straße angeht. Hat Herr Ramsauer hier auch einmal selbst nachgerechnet, oder verlässt er sich nur auf Gutachten? Die erwähnten Mehrkosten von EURO 6 gegenüber EURO 5 betragen laut Hersteller schwerer NFZ ca. 14.000 EUR. Der Investitionskostenzuschuss für das Straßentransportgewerbe seitens der KfW, ist bereits seit Anfang 2012 aufgrund fehlender Haushaltsmittel, faktisch nicht mehr existent. Ein mautpflichtiger LKW EURO 5 im Fernverkehr kostet monatlich rund 1.300 EUR Maut, multipliziert mit 4 Cent Preisnachlass bei EURO 6, ergeben sich gerade einmal 52,00 EUR Minderkosten pro Monat. Allein schon die erhöhte Finanzierungsrate aufgrund der höheren Anschaffungskosten, wird die Mautersparnis mehrfach übersteigen. Ganz zu schweigen von einem höheren Kraftstoffverbrauch der EURO 6 LKW und höherer Wartungs- und Reparaturkosten (mehrere NOX Sensoren im Fahrzeug, 1 Sensor kostet ca. 700,00 EUR).Wie schon damals bei der Umstellung von EURO 3 auf EURO 5 wird die Problematik der vielen kleinen Subunternehmer und Selbstfahrer sein, den Auftraggebern klar zu machen, warum sie noch mit EURO 5 LKW fahren. Haben Sie sich dann zu EURO 6 nötigen lassen, wird auch schon über Frachtnachlässe diskutiert, weil man ja jetzt viel weniger Maut bezahlt.Die Branche wird auch diese Kostensteigerung nicht vollumfänglich durchreichen können. Einmal mehr wird es die kleinen Transportunternhemn treffen. Wir haben keinen Auftraggeber, der so "grün" ist dass er damals auch nur 1 Cent mehr für EURO 5 LKW bezahlt hätte. Her wird wieder einmal unter dem Vorwand des Klimaschutzes Kasse gemacht! T. Schricker


Betroffener Bürger

25.09.2012 - 09:10 Uhr

Alles nur ein Vorwand um noch mehr abzukasssieren und Löcher im Bundes-haushalt zu stopfen. Wenn die Maut denn auch wirklich mal für die Verkehrinfratruktur nutzbar währe und nicht in die zu stopfenden Löcher (Banken)fließen würde.


bauer michael

12.01.2013 - 18:27 Uhr

Ist doch alles reine Abzocke! Wie soll mein Chef planen, wenn keiner vernüftige Aussagen tätigt. Aber ist doch klar, es sind doch dieses Jahr Wahlen. PS: Hallo Politiker, Erhöht mal besser die Spesensätze für uns Kraftfahrer, das wäre mal was!


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