Berlin. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer /CSU) will mit neuen Modellen zusätzliche LKW-Parkplätze an den Autobahnen schaffen. Dabei sollen auch Privatfirmen zum Zuge kommen. "Der Neu- und Ausbau der großen Rastanlagen ist aufwändig und braucht Zeit. Deswegen werden wir jetzt auch ganz pragmatische Wege einschlagen, damit die Profis der Straße die notwendigen Pausen einlegen können", sagte Ramsauer. Künftig sollen vermehrt Flächen an und neben den Bundesautobahnen, abseits der großen Rastanlagen für die Pausen genutzt werden. Bund und Länder sollen dafür sorgen, dass private Anbieter geeignete Parkflächen bereitstellen. Außerdem sollen private Unternehmen auf Rastanlagen künftig für eine bessere Sanitärausstattung und für das leibliche Wohl der LKW-Fahrer sorgen. "Mit diesen Modellen werden wir die Zahl der Stellplätze deutlich aufstocken", kündigte Ramsauer an. Die Bundesregierung will das bestehende LKW-Stellplatzdefizit schnellstmöglich verringern. Dieses Ziel ist auch im Koalitionsvertrag verankert. In erster Line geschieht dies durch Neu- und Ausbaumaßnahmen auf den Rastanlagen der Bundesautobahnen. "Situationen, in denen LKW-Fahrer einfach auf der Standspur parken, weil sie keinen Stellplatz finden, sind lebensgefährlich. Sie müssen so schnell wie möglich der Vergangenheit angehören", sagte der Bundesverkehrsminister. Erste Erfolge gebe es bereits: Bis 2012 sollen 8000 neue Parkplätze an den Rasthöfen gebaut werden. Allein in diesem Jahr stelle der Bund den Ländern dafür über 130 Millionen Euro zur Verfügung. Mit den neuen Modellen sollen weitere LKW-Parkplätze für mehr Sicherheit auf den Autobahnen entstehen. Ein Modell sorge dafür, dass an ausgewählten Standorten, die bislang nur mit einem WC-Gebäude ausgestattet sind, der Service für LKW-Fahrer verbessert werde. Sie werden dort künftig neben Toiletten auch Duschen vorfinden und eine Kleinigkeit essen können. Weitere Modelle sehen vor, neue Flächen für den Bau zusätzlicher LKW-Parkstände neben den Bundesautobahnen zu erschließen. An den Bundesautobahnen gibt es bundesweit 430 bewirtschaftete Rastanlagen und 1520 unbewirtschaftete Rastanlagen. Die Zahl der Stellplätze wurde laut Ministerium bereits von 28.500 (März 2008) auf rund 31.500 (aktueller Stand) erhöht. Nach einer Erhebung der Bundesanstalt für Straßenwesen fehlten im Jahr 2008 circa 14.000 Stellplätze auf Rastanlagen und Autohöfen. Besonders stark betroffen seien die westlichen Bundesländer, darunter Nordrhein-Westfalen und Niedersachen (A 2 Raum Hannover). In Hessen (A 7 im Bereich Kirchheimer Dreieck bis Fulda) und auf den großen Autobahnen in Süddeutschland, vor allem auf der A 3, besteht ebenfalls großer Nachholbedarf. (ab)
Ramsauer forciert Bau neuer LKW-Parkplätze

Bundesregierung will Parkplatzmangel für LKW durch Neu- und Ausbaumaßnahmen verringern / Ramsauer: Private Unternehmen sollen für bessere Sanitäranlagen an Autobahnen sorgen