Kuala Lumpur. Piraten haben vor Somalia in den ersten drei Monaten des Jahres zehn Mal so viele Schiffe überfallen wie vor einem Jahr. 62 Attacken wurden gemeldet, verglichen mit sechs im ersten Quartal 2008, berichtete die Piratenmeldestelle des internationalen Maritim-Büros (IMB) am Dienstag in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur. Die Täter seien immer schwerer bewaffnet. Außerhalb des Golfs von Aden ging die Zahl der Überfälle von 47 auf 40 zurück. Vor Somalia wurde Anfang April auch der deutsche Frachter „Hansa Stavanger“ gekapert. Unter den 24 Seeleuten an Bord in der Hand der Piraten sind fünf Deutsche. Das Schiff soll vor der Hafenstadt Hobyo vor Anker liegen. Nach Angaben der Meldestelle wurden weltweit unter anderem neun Schiffe entführt, 34 geentert und 29 beschossen. 178 Seeleute wurden als Geiseln festgehalten. Neun Menschen wurden verletzt, fünf verschleppt und zwei ermordet. In 59 Fällen konnten die Mannschaften die Piraten abwehren. Die meisten Überfälle außerhalb von Somalia verzeichneten Nigeria und Peru mit jeweils sieben Fällen. Vor Vietnam wurden vier Schiffe überfallen. (dpa)
Piratenattacken vor Somalia verzehnfacht
Schiffsüberfälle im Golf von Aden haben im ersten Quartal 2009 zugenommen