Leipzig. Todesfälle und Erkrankungen durch Luftverschmutzung haben in China, Indien und den größten Industrienationen haben in den letzten Jahren zugenommen. Über 3,5 Millionen Menschen sterben jährlich infolge verschmutzter Außenluft. Zwischen 2005 und 2010 stieg die Sterblichkeit weltweit um vier Prozent, in China um fünf und in Indien sogar um zwölf Prozent. Das geht aus dem OECD-Bericht „The Cost of Air Pollution: Health Impacts of Road Transport“ hervor, der am Mittwoch auf dem Weltverkehrsforum in Leipzig vorgestellt wurde.
Problematisch sind vor allem die Abgase aus Dieselfahrzeugen. Auch Großstädte in China und Indien leiden zunehmend unter Abgasen, weil die stark wachsende Anzahl von Autos und LKW jegliche Versuche zunichte macht, die Emissionen einzudämmen.
„Der Preis den wir dafür zahlen, mit dem Auto unterwegs zu sein, spiegelt nicht die Schäden wider, die wir der Umwelt und unserer Gesundheit zufügen“, sagte OECD-Generalsekretär Angel Gurria bei der Vorstellung des Berichts.
Die Autoren der Studie haben versucht, den Schaden in monetärer Form dazustellen. Nach ihrem Rechenansatz kosten die Todesfälle und Erkrankungen durch Luftverschmutzung China, Indien und den größten Industrienationen rund 3,5 Billionen US-Dollar im Jahr. In den OECD-Ländern ist der Straßenverkehr für schätzungsweise die Hälfte der Kosten verantwortlich.
Für die Berechnung der Luftverschmutzungskosten ziehen die Autoren der Studie jenen Betrag heran, den die Menschen in verschiedenen Ländern zu zahlen bereit wären, wenn sie dadurch einen vorzeitigen Tod durch Krebs, Herz- oder Atemprobleme vermeiden könnten. Für die 34 OECD-staaten kommen sie auf 1,7 Billionen US-Dollar. In China liegen die gesellschaftlichen Kosten der schlechten Luft bei 1,4 Billionen US-Dollar und in Indien bei 500 Milliarden US-Dollar. (diwi)