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Norddeutsche Industrie und Logistik fordern Ausbau der Verkehrswege

06.06.2017 10:51 Uhr
Norddeutsche Industrie und Logistik fordern Ausbau der Verkehrswege
Die Verlängerung der A20 lässt auf sich warten – Industrie und Logistik sehen einige Probleme beim Ausbau der Verkehrswege in Norddeutschland
© Foto: Picture Alliance/dpa-Grafik

Die Industrie in Niedersachsen und Schleswig-Holstein pocht auf einen Ausbau der Verkehrswege und eine schnellere Planung. Oberste Priorität habe die Küstenautobahn A20.

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Kiel/Hannover. Einen zügigen Ausbau der Verkehrswege im Norden haben die Industrie sowie die Logistikbranche in Niedersachsen und Schleswig-Holstein gefordert – neben der besseren Anbindung an Hamburg geht es auch um eine Umfahrung der überlasteten Hafendrehscheibe.

A20 muss dringend ausgebaut werden

In beiden Bundesländern steht der Ausbau der Küstenautobahn A20 oben auf der Prioritätenliste. Der Weiterbau der A20 bis nach Niedersachsen sei dringend notwendig, um das Nadelöhr Hamburg zu entlasten, sagte der Geschäftsführer des Unternehmensverbandes Logistik (UVL) Schleswig-Holstein, Thomas Rackow, der Deutschen Presse-Agentur.

Bei der Küstenautobahn A20 hätte die Industrie sich einen ersten Spatenstich auf niedersächsischer Seite längst gewünscht, sagte auch der Verkehrsexperte der Industrie und Handelskammer in Niedersachsen (IHK), Felix Jahn. Inzwischen laufe immerhin für einen ersten Abschnitt das Planfeststellungsverfahren und werde für einen zweiten Ende des Jahres gestartet.

Hohe Erwartungen nach Landtagswahl

Gerade nach der Landtagswahl in Schleswig-Holstein hofft die Logistikbranche auf einen Schub für den Ausbau der Infrastruktur. An die neue Landesregierung knüpfe die Logistikbranche große Erwartungen. Es bestehe ein erheblicher Sanierungsbedarf bei der Verkehrsinfrastruktur, der zugunsten der gesamten Wirtschaft des Landes mit aller Konsequenz nun umgesetzt werden muss, sagte Rackow.

„Die CDU hat im Wahlkampf unter anderem mit dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur geworben. Da wäre eine mögliche CDU-geführte Landesregierung natürlich im Zugzwang“, sagte Rackow.

Investitionen in den Warenumschlag

Ein weiteres Thema sind mehr Umschlagmöglichkeiten vom Lkw auf die Schiene. Eine Forderung der Logistikwirtschaft ist die Einrichtung eines Terminals in Neumünster. „Das ist auch für den internationalen Güterverkehr mit Skandinavien und Südeuropa wichtig“, sagte Rackow. „Wir fordern seit langem ein solches Terminal, aber leider hat die alte Landesregierung uns keine Finanzierungszusage gemacht.“

In Niedersachsen soll ein Umschlagbahnhof in Lehrte bei Hannover entstehen. Die Planungen liefen schon lange, wenn der sogenannte Megahub endlich gebaut werde, könne er auch überlastete Autobahnen entlasten, so der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN), Benjamin Sokolovic.

Wunschliste der Logistiker ist lang

Neben dem Weiterbau der A20 als Bindeglied zwischen den Niederlanden, Norddeutschland und Polen steht auf der Wunschliste der Logistiker ganz oben eine zweite östliche Elbquerung und ein ein Ausbau der Bundesstraße 5 zwischen Husum und Tönning an der Westküste Schleswig-Holsteins.

Auch bei vielen Landesstraßen sehen die Speditionen erheblichen Sanierungsbedarf. Die Genehmigungsverfahren müssten kürzer werden, fordert der Logistikverband. Dazu müsse man gegebenenfalls auch Einschränkungen im Klagerecht der Naturschutzverbände in Kauf nehmen, sagte Rackow.

Zu lange Planung – Geld kein Problem

Zu lange Planungsverfahren für wichtige Verkehrsprojekte beklagt auch die IHK in Niedersachsen. Die Planung müsste verschlankt und das Verbandsklagerecht von Umweltverbänden abgeschafft werden, sagte Experte Jahn. Klagen verzögerten die Projekte ins Unendliche und trieben die Kosten in die Höhe.

Alle für Niedersachsen wichtigen Verkehrsprojekte seien im neuen Bundesverkehrswegeplan als vordringlicher Bedarf berücksichtigt und eine Finanzierung sei zugesichert, dies sei positiv, so Jahn. „Geld ist nicht das Problem, jetzt geht es um die Umsetzung.“ Eine zentrale Forderung an das Land sei, nun genügend Planungspersonal einzustellen. (dpa)

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