Coschen. Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg verbindet eine Brücke über die Neiße wieder die Orte Coschen (Brandenburg) und Zytowan (Polen). Am Montag wurde das rund 100 Meter lange Bauwerk offiziell übergeben. Bisher mussten Einwohner beider Orte große Umwege zu anderen Grenzbrücken in Kauf nehmen. Die nächste Möglichkeit befindet sich am früheren Grenzübergang Guben-Gubin. Es hatte schon früher an der Stelle eine Brücke gegeben, aber diese war im Zweiten Weltkrieg zerstört worden. Die Brücke ist für Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen Gesamtgewicht ausgelegt.
Auf ihr gibt es auch Rad- und Gehwege, wie das Landratsamt Oder-Spree mitteilte. Das Projekt kostete den Angaben zufolge rund 5,5 Millionen Euro und wurde zu 85 Prozent aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung gefördert. Die restlichen Kosten übernahmen die beiden Grenzkreise, Oder-Spree beispielsweise gut 630.000 Euro.
Unternehmen aus Brandenburg und Sachsen bauten die Brücke innerhalb eines Jahres auf. Die Brückenbögen sollen Flusswellen darstellen. Grundlage für das Bauwerk ist ein Regierungsabkommen zwischen Deutschland und Polen aus dem Jahr 2000. (dpa)