Die Preise von nach Deutschland importierten Gütern sind im Juli schwächer gestiegen, aber der Auftrieb bleibt vergleichsweise hoch. Die Einfuhrpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 28,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch, 31. August, mitteilte. Im April stiegen sie um 31,7 Prozent, was der stärkste Zuwachs seit 1974 war. Seither hat sich der Preisanstieg abgeschwächt.
Nach wie vor legen die Energiepreise besonders stark zu. Importierte Energie war knapp 132 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Hauptgrund sind stark steigende Gaspreise, die mehr als dreimal so hoch liegen wie vor einem Jahr. Strom kostet sogar fast viermal so viel. Allein gegenüber Juni erhöhten sich die Preise für importierten Strom um knapp 42 Prozent. Viele Vorleistungsgüter verteuerten sich ebenfalls kräftig.
Die Einfuhrpreise stellen eine von mehreren Preisstufen dar, die auf die Verbraucherpreise wirken. An letzteren richtet die Europäische Zentralbank ihre Geldpolitik aus. Wegen der Inflation hob die EZB ihre Leitzinsen im Juli erstmals seit elf Jahren an. Für die nächste Sitzung in der kommenden Woche wird eine weitere Straffung erwartet.