Erweiterte Lkw-Maut: Welche Pflichten auf Transporteure zukommen

Auf etliche Transportbetriebe rollen hierzulande neue Mehrkosten zu. Denn das Bundesfernstraßen-Mautgesetz sieht ab 1. Juli 2024 die Mautpflicht auch für Fahrzeuge im Güterverkehr mit einer technisch zulässigen Gesamtmasse (tzGm) von mehr als 3,5 und weniger als 7,5 Tonnen vor. Fahrzeug-Kombinationen sind nur mautpflichtig, wenn die tzGm des Zugfahrzeugs über 3,5 Tonnen liegt. Hier gibt's mehr Infos Link zu Toll-Collect-Servicepartner-Werkstätten: www.toll-collect.de/go/partner Link zu den Mauttarifen: www.toll-collect.de/go/tarife Ausnahme in speziellen Fällen "Für alle Fahrzeuge über 3,5 und unter 7,5 Tonnen stellt Toll Collect Windshield-OBUs oder DIN-Schacht-OBUs kostenlos zur Verfügung", sagt Antje Schätzel, Pressesprecherin des Mautbetreibers. Ihr Rat: "Vereinbaren Sie so schnell wie möglich einen Einbautermin in einer der 1300 Servicepartner-Werkstätten." Wichtig: Fahrzeuge von Handwerksbetrieben sind unter bestimmten Voraussetzungen von der Mautpflicht befreit. Ob die Voraussetzungen dafür gegeben sind, hängt von der konkreten Fahrt und den beförderten Gütern ab. Die Handwerker-Ausnahme gilt, wenn das Fahrzeug von einem Mitarbeiter des Handwerksbetriebs gefahren wird und eine oder beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind: Es werden Material, Ausrüstungen oder Maschinen transportiert, die zur Ausführung der Dienst- und Werkleistungen des Handwerksbetriebs notwendig sind. Es werden handwerklich gefertigte Güter transportiert, die im eigenen Handwerksbetrieb hergestellt, weiterverarbeitet oder repariert werden. Regeln für Handwerker Die Voraussetzungen für die Handwerker-Ausnahme erfüllen alle Berufe, die in den Anlagen A und B der Handwerksordnung aufgeführt sind, sowie in Deutschland anerkannte Ausbildungsberufe, deren Tätigkeitsprofil mit dem eines Handwerksberufs vergleichbar ist. Die Ausnahme gilt auch für ausländische Handwerksbetriebe. "Handwerks-betriebe können Fahrzeuge mit mehr als 3,5 und weniger als 7,5 Tonnen tzGm, die überwiegend unter den Voraussetzungen der Handwerker-Ausnahme unterwegs sind, auf der Toll-Collect-Website melden", sagt Schätzel. Mit diesen Informationen können Mautkontrollen so ausgerichtet werden, dass Ausleitungen von Fahrzeugen und behördliche Verfahren minimiert werden. "Für Fahrten, bei denen die Voraussetzungen der Handwerker-Ausnahme nicht erfüllt sind, kann die Maut vor Fahrtantritt in der Toll-Collect-App oder auf unserer Toll-Collect-Website gebucht und bezahlt werden", ergänzt die Pressesprecherin. "Für Fahrzeuge von Handwerksbetrieben, die überwiegend nicht unter den Voraussetzungen der HandwerkerAusnahme unterwegs sind, empfehlen wir zur Entrichtung der Maut den Einbau eines Fahrzeuggeräts." Maut-Weitergabe bereitet Sorgen Sven Grissmer, der bei dem europaweiten Express-Spezialisten Sovereign als Vice President BU Speed das Netz und die Direkttransporte verantwortet, sieht die neuen Mautpflichten für Fahrzeuge von mehr als 3,5 tzGm relativ gelassen - zumindest was die technische Abwicklung betrifft. "Bei uns sind nur zwei Fünf-Tonner von diesen Neuerungen betroffen", erklärt er. "In diese werden wir demnächst eine OBU vom Anbieter Shell einbauen lassen, über die dann die Lkw-Maut automatisch abgebucht wird." Nur in England und den Niederlanden sei diese automatische Abbuchung via OBU nicht möglich. Dort müsse der Fahrer die Maut entweder per Tankkarte begleichen; alternativ könne Sovereign die Maut dort auch online über die Website der jeweiligen Mautanbieter abwickeln oder aber über eine im Voraus zu bezahlende Jahresvignette. Sorgen bereitet Grissmer hingegen die Weiterberechnung der Maut an die Kunden. "Externe Faktoren wie die Dieselpreis-Erhöhung und neue Mautsätze zwingen uns vermehrt dazu, diese Änderungen in das Preisgefüge mit unseren Kunden einzubinden. Dabei ist die Maut, vor allem für betroffene internationale Kunden, kein einfaches Thema, gerade wenn es tiefer ins Detail geht." Letztlich gehe es darum, ein faires System zu entwickeln, mit dem die Preise inklusive der Maut-Mehrkosten neu berechnet werden. Sovereign habe sich bewusst für Transparenz entschieden. "Bei uns gibt es keine prozentuale, pauschale Erhöhung. Wir geben transparent die für uns entstandenen Kosten an unsere Kunden weiter." Immerhin: Die meisten Sovereign-Kunden übernehmen die Mautkosten vollumfänglich. "Und natürlich bezahlen auch wir unseren Subunternehmern die Maut vollumfänglich", betont Grissmer. Online-Seminar "Neue Mautpflicht" Ab 1. Juli 2024 sind auch Fahrzeuge über 3,5 tzGm mautpflichtig. Höchste Zeit, sich mit dem Thema Lkw-Maut auseinanderzusetzen - vor allem für Unternehmen, für die das Thema Neuland ist. In dem Online-Seminar "Neue Mautpflicht für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen tzGm" am 25. April erfahren Betriebe alles, was sie wissen müssen, um pünktlich zum 1. Juli 2024 mit der Maut-abwicklung starten können. Themenschwerpunkte sind: Vorstellung der neuen Maut-Pflichten 2024 Die unterschiedlichen Einbuchungsmöglichkeiten für die Maut Abrechnung der Mautkosten: Lösungsansätze aus der Praxis Referenten: Marvin Cordts, Referent Public Affairs bei Toll Collect und Sven Grissmer, Vice President BU Speed des KEP-Unternehmens Sovereign. Die Anmeldung finden Sie unter: www.verkehrsrundschau.de/maut

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