Waberer's Expansionspläne: Der Marathon-Mann

Auf deutschen Straßen sind sie mittlerweile wohlbekannt: die blau-gelben Auflieger mit der Sonne von Waberer's International, dem nach eigenen Angaben drittgrößten Transportunternehmen Europas. Dem Wettbewerbsdruck im Komplettladungsmarkt zum Trotz wächst dieses Unternehmen so rasant, dass es im vergangenen Jahr in 1000 neue Zugmaschinen und über 700 neue Auflieger investiert hat. Kein Wunder, dass die ungarische Spedition vielen deutschen Transporteuren ein Dorn im Auge ist. Denn Waberer's soll hierzulande vor allem durch seine Niedrigpreise erfolgreich sein. Manche sagen dem Unternehmen deshalb auch ein schnelles Ende voraus. Das Unternehmen Ricö sei ebenfalls extrem schnell gewachsen und plötzlich sei die Blase geplatzt. Umso interessanter ist es, dem ungarischen Unternehmer György Wáberer persönlich zu begegnen. Was steckt hinter seinem Erfolg? Was hat er vor und wie ist er persönlich? Der erste Eindruck bei einem Treffen in seinem Budapester Büro: Der 58-Jährige ist Ästhet. Sein Büro liegt im dritten Stock einer Jugendstilvilla - in unmittelbarer Nachbarschaft eines der imposantesten Gebäude Budapests, dem ungarischen Parlament, direkt an der Donau. Der Ausblick aus seinem Büro: schlichtweg gigantisch. Ein Investor sorgt für Finanzkraft Ein Romantiker ist Wáberer aber nicht - eher der Typ hochkonzentrierter, stetiger Optimierer. Selbst während seiner Marathonläufe, sagt er, denke er darüber nach, wie er sein Unternehmen noch effizienter aufstellen könne. Sein Ziel: die beste Transportleistung zum besten Preis anzubieten. Und dabei helfe ihm auch seine Unternehmensgröße mit über 3200 Fahrzeugen, die er in den kommenden sieben Jahren nochmals verdoppeln will (siehe Seite 32). Ob sich der Unternehmer mit alledem nicht verhebt? Eine schwierige Frage. Denn noch hat Wáberer einen finanzkräftigen Investor im Rücken und seine Betriebsabläufe offenbar gut im Griff. Und als passionierter Marathonläufer weiß er, dass er einen Lauf nicht zu schnell angehen darf.

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