Tankkarten: Nachhaltig und digital unterwegs

In Kürze Das Plastikkärtchen gibt es zwar noch, die Mobilitätsdienstleister stellen sich aber immer digitaler auf. Nach Mobile Payment mit dem Handy wird künftig sogar das Bezahlen der Tankrechnung aus dem Lkw heraus möglich sein. Alle Markttrends und individuelle Services in der Tankkarten-Marktübersicht. "Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind aktuell die großen Themen im Mobilitätssektor", berichtet Richard Röhr, Sales Director DACH bei UTA Edenred. Unter dem Dach des Nachhaltigkeitsprogramms "Move for Good" bietet UTA seinen Kunden unter anderem die Versorgung mit alternativen Kraftstoffen wie LNG, CNG, Bio- und HVO-Diesel, die Elektromobilitätslösung UTA ECharge sowie das neue CO2-Kompensationsprogramm UTA Carbon Offset an. "In unserem Portfolio digitaler und smarter Mobilitätstools haben wir unter anderem den Netzausbau für unsere digitale Tankkarte UTA EasyFuel vorangetrieben und mit der neuen Mautbox UTA One Next den Nachfolger unserer bewährten EETS-Lösung UTA One im Programm", so Röhr weiter. Letztere unterstützt den 4G-Mobilfunkstandard und deckt 17 Mautkontexte in 15 europäischen Ländern ab. Für die Steuerung und die Änderung von Fahrzeugeinstellungen steht eine Smartphone-App zur Verfügung. Auch die Steuerung der OBU per Sprache soll künftig möglich sein, kündigt UTA an. Tankkarte, Telematik und TMS Auf die stetige Erweiterung des digitalen Angebots für seine Kunden setzt DKV Mobility. Der jüngste Zukauf ist mit LIS ein besonders prominenter. DKV hält nun die Stimmrechtsmehrheit an dem Softwarehaus hinter der Transportmanagement- und Speditionssoftware Winsped. "Damit komplettieren wir die Bausteine unserer Digitalstrategie, indem wir neben einem Telematiksystem und Flottenmanagement-Software jetzt auch Transportmanagement-Software anbieten", erklärt Jesper Erichsen, Chief Operating Officer (COO) bei DKV Mobility. Auf die Frage, wie genau die LIS-Produkte in das Portfolio von DKV Mobility integriert werden und umgekehrt, gibt sich Erichsen noch bedeckt. Dies werde die Zukunft zeigen. "Wichtig ist, dass beide Seiten - und natürlich unsere Kunden - von der Zusammenarbeit profitieren", so Erichsen. Shell derweil sieht sich aktuell vor allem als "Partner für Dekarbonisierung", wie Sönke Kleymann, Geschäftsführer EuroShell Deutschland, betont. Hier spiele auch die Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs eine bedeutende Rolle. Shell plant demnach in Deutschland ein öffentliches Ladenetz für E-Lkw an wichtigen Verkehrsknotenpunkten aufzubauen. Die ersten beiden Ladesäulen wurden vor Kurzem in Hamburg in Betrieb genommen. Darüber hinaus soll auch das betriebliche Laden vor Ort weiter ausgebaut werden. TotalEnergies hat sich vor dem Hintergrund der CO2-Ziele der EU und auch des eigenen Unternehmens dazu entschlossen, den Verkauf von Erdölprodukten sukzessive zu senken. So wurden kürzlich die Tankstellennetze in Deutschland und den Niederlanden an den Convenience-Store-Betreiber Couche-Tard veräußert. TotalEnergies behält die Ladestationen außerhalb der Tankstellen, den Wasserstoffvertrieb, den Großhandel mit Kraftstoffen und das AS24-Tankstellennetz für Lkw. Die deutschen Tankstellen sollen aber noch mindestens fünf Jahre lang aus Leuna mit Kraftstoffen versorgt werden und laufen solange auch unter der Marke TotalEnergies. Im Gegenzug will man sich im Bereich der E-Mobilität und im Wasserstoffsektor offensiv entwickeln. Der Lkw zahlt die Tankrechnung Auch Aral arbeitet an der Elektrifizierung im Truck-Sektor. An acht 300-kW-Ladestationen entlang der 600 Kilometer langen Rhein-Alpen-Schiene können E-Lkw jetzt grünen Strom beziehen. Aber auch für das klassische Tanken werkelt Aral an neuen Lösungen. So werden die Tankkarten von Aral Fleet Solutions gegen neue Karten mit Chip ausgetauscht, was sie wesentlich leistungsfähiger und resistenter gegen Betrug machen soll. Den Tankvorgang nachhaltig verändern wird aber BP InTruck Connect. Die appbasierte Lösung optimiert laut Aral den Betankungsprozess und ermöglicht die Zahlung ohne physische Tankkarte. Die Zahlungen werden automatisch autorisiert, sobald das Fahrzeug betankt wurde, sodass sich Fahrer nicht an der Kasse anstellen müssen. Die BP-InTruck-Connect-App soll für ausgewählte Lkw-Modelle verschiedener Lkw- und Bushersteller verfügbar sein. Ein Hersteller, der bereits eine Vereinbarung mit BP geschlossen hat, ist MAN Truck & Bus. Gemeinsam mit LogPay will MAN in diesem Jahr das fahrzeugintegrierte Bezahlsystem einführen, unter dem Namen MAN SimplePay. "Digitales Bezahlen durch das Fahrzeug schafft nicht nur maximale Transparenz und Erleichterung bei Zahlvorgängen. Es wird zukünftig auch wichtig für das autonome Fahren oder die Nutzung öffentlicher Elektro-Ladeinfrastruktur", erklärt Torsten Breitbach, Head of Sales Development & Operations bei MAN Truck & Bus. Auch die Maut soll so trotz vieler unterschiedlicher Abrechnungssysteme in Europa zu einem einfachen, direkt durch das Fahrzeug digital abgewickelten Service werden. Bei Tankpool24 stehen 2023 die Zeichen ebenfalls auf Digitalisierung. So steht die Einführung der Tankpool24-Connect-Funktion kurz bevor, mit der Kunden in der Smartphone-App in Zukunft deutschlandweit an den meisten der über 750 Tankstellen ohne Karte tanken können. Die mehrsprachige App wird auch alle gewohnten Sicherheitsfeatures der Tankpool24-Tankkarte bieten, wie beispielsweise individuelle Limits pro Karte. Online-Marktübersicht Eine Übersicht mit zahlreichen Detailinformationen zu über 20 Tankkartenanbietern finden Abonnenten im Online-Profi-Portal VerkehrsRundschau plus. Hier können Sie mittels zahlreicher Filter nach genau den Services suchen, die Sie für Ihren Fuhrpark benötigen. www.verkehrsrundschau.de/plus/tankkarten

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