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Marktcheck: Das können Lkw-Navis

14.03.2016 16:46 Uhr
Marktcheck: Das können Lkw-Navis
In den Lkw gehören ausschließlich Lkw-spezifische Navigationssysteme
© Foto: United Navigation

Lkw-Navigationssysteme weisen (fast immer) zuverlässig den Weg zum Ziel. Diese aktuellen Trends und Geräte bietet der Markt.

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München. Noch immer kommt es vor, dass Lkw unter niedrigen Brücken festhängen oder auf unbefestigten Forstwegen stranden. „Der Fahrer hatte sich auf sein Navi verlassen“, lautet dann meist die Begründung. Wobei es sich um ein Pkw-Navi gehandelt haben dürfte, die zwar deutlich günstiger zu haben sind, dafür aber die Routenführung nicht unter Berücksichtigung von Abmaßen und Gewicht berechnen. Letzteres beherrschen nur Lkw-spezifische Navis. Ein Markt, den die Hersteller mehr und mehr für sich entdecken, seit die Absatzzahlen in der weitgehend gesättigten Pkw-Branche eher stagnieren.

Becker: Anzeige des Höhenprofils

Neuester Trend: Kompatibilität mit dem Smartphone. Diese Möglichkeit bietet beispielsweise das „70 LMU Pro“ von Becker. Per Wifi-Schnittstelle finden sich Smartphone und Navi, das auf diese Weise Echtzeit-Verkehrsnachrichten in seine Routenberechnungen einbezieht und die Streckenführung entsprechend anpasst. Dabei will Becker die Software so programmiert haben, dass sie die hinterlegten Lkw-Einstellungen auch auf den Ausweichrouten nicht vergisst und zudem abwägt, ob sich ein Ausweichen für Lastwagen zeitlich überhaupt lohnt oder es besser wäre, trotz Stau auf der Autobahn zu bleiben. Ein Alleinstellungsmerkmal bietet Becker durch die Höhenprofilanzeige. Mit der kann sich der Nutzer vor Fahrtantritt die Anzahl der Steigungen und Gefälle auf den möglichen Routen zum eingegebenen Ziel anzeigen lassen und so die wirtschaftlichste auswählen. 469 Euro kostet das 70 LMU, lebenslange Kartenupdates inbegriffen, sofern sich der Nutzer bei Becker registriert.

TomTom: Das Navi wird zum Telematiksystem

Bis zu vier Updates pro Jahr spendiert auch TomTom beim „Pro 5250 Truck“ mit fünf Zoll großem Bildschirm, das der Navi-Spezialist für 329 Euro anbietet. Wer darüber hinaus noch das Webfleet-Abonnement (ab 19,90 Euro pro Fahrzeug und Monat) hinzubucht, kann Echtzeit-Verkehrsdaten auch ohne ein verbundenes Smartphone nutzen. Zusätzlich bietet Webfleet weitere Funktionen: Der Disponent kann sich jederzeit über Standort und Route des Lkw informieren oder sich automatisierte Reports mit Informationen zu gefahrenen Kilometern, Routen, Fahrzeiten und Zeitaufwand erstellen lassen. Das Echtzeit-Coaching „Active Driver Feedback“ gibt dem Fahrer Tipps für eine spritsparende Fahrweise und ein automatisches Online-Fahrtenbuch soll Schreibarbeit und Verwaltungsaufwand reduzieren. Die eigentliche Lkw-Navigation umfasst beim Pro 5250 Truck 22 europäische Länder.

Blaupunkt weiß wo Stau droht

Auch Blaupunkt setzt bei seinen Lkw- und Bus-Navigationsgeräten auf das Kartenmaterial von TomTom. Neu im Programm sind die Modelle Travel-Pilot 54 und 74 LMU. Die beiden Geräte unterscheiden sich vor allem in der Größe des Displays und natürlich beim Preis. Das kleinere „54 EU LMU Truck“ ist für 299 Euro zu haben und verfügt über ein Fünf-Zoll-Display. 50 Euro mehr verlangt Blaupunkt für das „74 EU LMU Truck“, dessen hochauflösendes Touchscreen-Display sieben Zoll misst.

Beide Geräte berechnen die Route unter Berücksichtigung aktueller Verkehrssituationen und statistisch erfasster Erfahrungswerte. Dafür nutzt Blaupunkt das sogenannte „Historical Traffic Speedprofile“, das der Hersteller regelmäßig aktualisiert. Hier sind historische Verkehrsdaten hinterlegt. Durchfährt der Lkw ein bestimmtes Gebiet mit besonders hoher Staugefahr zu bestimmten Zeiten, berücksichtigt das Navi dieses bei der Vorausplanung der Ankunftszeit. Weiterer Service, den beispielsweise auch die Navis von Becker bieten: Passiert das Fahrzeug eine Landesgrenze, informieren die beiden Blaupunkt-Navis über länderspezifische Regelungen wie Geschwindigkeitsbeschränkungen, Promillegrenzen oder Notrufnummern. Ebenfalls mit anderen Herstellern gemein hat Blaupunkt die Freisprechfunktion über Bluetooth und die 3D-Darstellung von Gebäuden und Landschaften auf dem Touchscreen.

Garmin mit integrierter Dash-Cam

Dagegen bietet Garmin bei seinem „Dezl-Cam LMTD“ ein Alleinstellungsmerkmal. Denn dieses kombiniert Lkw-spezifische Routenführung mit deren Dokumentation. Dafür verfügt das Navi mit Sechs-Zoll-Bildschirm auf der Rückseite über eine eingebaute Onboard-Kamera. Diese läuft stets mit, speichert ihre Aufnahmen über das Verkehrsgeschehen inklusive GPS-Koordinaten aber nur dann ab, wenn eine starke Erschütterung wie bei einem Unfall registriert wird. Die Aufnahmequalität konnte im VR-Test überzeugen, auch nachts lieferte die Dashcam ein gestochen scharfes Bild. Intuitiv leicht fällt auch die Eingabe der Zieladresse. Umso wichtiger, weil Garmin das Navi ohne Bedienungsanleitung ausliefert. Die muss man sich selbst im Internet herunterladen, wo sie zum Testzeitpunkt allerdings nur auf Englisch zur Verfügung stand. Wenig serviceorientiert bei einem 499 Euro teuren Gerät, auch weil sich gewisse Einstellungen ohne Hilfe der Anleitung kaum bewältigen lassen. Nicht abschalten lässt sich, dass sich der Nutzer bei jedem Einschalten erneut zwischen Pkw- oder Lkw-Routenführung entscheiden muss. Bestnoten ernteten dafür Navigation und Berechnungszeit. Auf neue Ereignisse stellt sich die DezlCam sehr schnell ein und berechnet die Route neu.

Snooper: Fernsehen auf dem Navi

Mit am längsten im Geschäft bei der Lkw-Navigation ist Car-Guard-Sytems mit seinen Snooper-Truckmate-Navis. Sechs verschiedene Geräte zwischen 329 und 799 Euro hat der Hersteller aktuell im Programm. Hier kann der Fahrer das Navi übrigens auch in der Pause nutzen. Als MP3-Player oder dank dem integrierten DVB-T-Empfänger als Fernseher. (jb/ks)

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