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MAN-Schmiergeld-Affäre: Chef-Controllerin muss gehen

20.10.2009 09:08 Uhr
MAN-Schmiergeld-Affäre: Chef-Controllerin muss gehen
Sabine Drzisga, Vorstand MAN Nutzfahrzeuge Controlling & Recht, wurde beurlaubt
© Foto: MAN Nutzfahrzeuge

Erneut Vorstand beim Nutzfahrzeughersteller ausgewechselt: Sabine Drzisga wird mit sofortiger Wirkung beurlaubt

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München. Die Schmiergeld-Affäre beim Nutzfahrzeughersteller MAN hat weitere personelle Folgen: Sabine Drzisga - im Vorstand der Nutzfahrzeugsparte bisher zuständig für Controlling, Recht und Einkauf - sei mit sofortiger Wirkung beurlaubt worden, teilte die MAN SE am Montag mit. Ihre Aufgaben übernimmt bis auf weiteres MAN-Nutzfahrzeuge-Chef Anton Weinmann. Die Staatsanwaltschaft München geht dem Verdacht nach, dass im Bus- und Lastwagengeschäft Verkäufer von MAN Bestechungsgelder an Mitarbeiter von Kunden zahlten, um den Verkauf anzukurbeln. MAN droht nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" in der Schmiergeld-Affäre zudem ein Bußgeld von bis zu 50 Millionen Euro. Die Staatsanwaltschaft München habe MAN aufgefordert, die Gewinne zu berechnen, die bei den betreffenden Geschäften erzielt worden seien, berichtet die Zeitung. Auf Basis dieser Zahlen solle dann das Bußgeld festgelegt werden. Die von MAN intern eingesetzten Ermittler und die Strafverfolger seien auf verdächtige Zahlungen in einer Größenordnung von 50 bis 100 Millionen Euro in diesem Jahrzehnt gestoßen. Am Ende werde man wohl eher bei 100 als bei 50 Millionen Euro landen, sagten Insider der Zeitung. Zur Aufklärung der Affäre hatte MAN eine interne Untersuchung eingeleitet und ein Amnestieprogramm für auskunftswillige Beschäftigte aufgelegt. „Die laufende interne Untersuchung hat ergeben, dass bei einer großen Mehrheit der Teilnehmer am Amnestieprogramm kein relevantes rechtswidriges Verhalten vorliegt“, erklärte das Unternehmen. Darüber würden die Mitarbeiter in dieser Woche auch schriftlich informiert. „Dies bedeutet Klarheit für die Mitarbeiter und das Unternehmen.“ Zu den Hintergründen für die Beurlaubung von Drzisga wollte sich ein MAN-Sprecher unter Hinweis auf die laufenden Ermittlungen nicht äußern. Wegen der Schmiergeld-Affäre hatte MAN nahezu die komplette Vertriebsführungsmannschaft der Nutzfahrzeugsparte in Deutschland neu besetzt. Im Sommer hatte deshalb auch der Vertriebsvorstand von MAN Nutzfahrzeuge, Peter Erichreineke, seinen Posten geräumt. Die Staatsanwaltschaft München hat in der Affäre weit mehr als 100 Beschuldigte im Visier. (dpa/sb)

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