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MAN feiert 100 Jahre Lkw- und Bus-Produktion

11.03.2015 10:06 Uhr
MAN feiert 100 Jahre Lkw- und Bus-Produktion
Von MAN entwickelt: Vorstellung des ersten Fahrzeugmotors mit Diesel-Direkteinspritzung im Jahr 1924
© Foto: MAN Truck & Bus

Ein Blick zurück in die Geschichte des Nutzfahrzeugbaus bei MAN. Die Meilensteine der über einhundertjährigen Unternehmensgeschichte.

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München. Der Münchner MAN-Konzern, der seit zwei Jahren mehrheitlich zur Volkwagen-Gruppe gehört, feiert in diesem Jahr einhundert Jahre Lkw- und Bus-Produktion. Insgesamt blickt das Maschinenbau-Unternehmen auf eine über 250-jährige Geschichte zurück. Ein Überblick über die wichtigsten Meilensteine:

Die Wurzeln des heutigen MAN-Konzerns reichen bis ins Jahr 1758 zurück. Damals begann durch die Gründung des ersten MAN-Unternehmens, der Hütte St. Antony in Oberhausen, die Ära der Montanindustrie im Ruhrgebiet: Erzabbau, Verhüttung, Weiterverarbeitung zu Eisenprodukten.

Im Jahr 1808 wurde die Eisenhütte St. Antony von ihren Eignern mit zwei benachbarten Hütten, „Neu Essen“ und „Gute Hoffnung“, zur Hüttengewerkschaft Jacobi, Haniel & Huyssen zusammengeschlossen und 1873 in „Gutehoffnungshütte, Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb in Sterkrade“ (GHH) umbenannt.[5]

Ludwig Sander gründete zusammen mit Jean Gaspard Dollfus 1840 in Augsburg das erste Vorläuferunternehmen von MAN in Süddeutschland, die Sander’sche Maschinenfabrik. Aus ihr wurde zunächst die C. Reichenbach’sche Maschinenfabrik, die nach dem Druckmaschinenpionier Carl August Reichenbach benannt war, und später die Maschinenfabrik Augsburg.

Am 21. Juni 1915 wurde ins Handelsregister der Stadt Nürnberg eine neue Firma eingetragen, die „Lastwagenwerke M.A.N.-Saurer“. Das Unternehmen entstand als Joint Venture der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG und des Schweizer Nutzfahrzeugherstellers Saurer. Bald darauf verließ der erste MAN-Saurer-3-Tonnen-Lastwagen die gemeinsame Fabrik in Lindau am Bodensee, kurz danach die ersten Busse, die als Überlandbusse für die Reichspost neben Fahrgästen auch Briefe und Pakete beförderten. Dies war der Beginn des Nutzfahrzeugbaus bei MAN.

1916 zog die Produktion in das MAN-Werk Nürnberg um. Nach dem Ausscheiden von Saurer 1918 firmierte das Unternehmen als „M.A.N. Lastwagenwerke“. 1924 präsentierte MAN den ersten Lkw mit einem Dieselmotor mit Direkteinspritzung – der Grundstein für den Siegeszug des Dieselmotors im Lkw war gelegt. Im Vergleich zu den damals üblichen Benzinmotoren sparte er bis zu 75 Prozent der Betriebskosten ein. Im selben Jahr produzierte MAN die ersten Niederflurbusse mit einem eigens konstruierten Niederrahmen-Fahrgestell. Bis dahin basierten die Busse, die MAN seit 1915 gebaut hatte, auf Lkw-Fahrgestellen.

1928 stellte MAN seinen ersten Dreiachs-Lkw vor, der zum Vorläufer aller folgenden Schwerlast-Lkw von MAN wurde. 1932 erhielt der S1H6 mit dem D4086 einen großen Dieselmotor mit 140 PS und galt damit als stärkster Diesel-Lkw der Welt.

1937 folgte als nächster technischer Meilenstein die Entwicklung eines enorm kraftstoffsparenden Diesel-Direkteinspritzers und des Allradantriebs.

Nach 1945. Für den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg waren Lastwagen gefragt. In den 1950er-Jahren avancierte der MAN F8 mit seinem 180 PS starken V8-Motor zu einem Flaggschiff des Wirtschaftswunders in der jungen Bundesrepublik. Als der Fahrzeugbauer stellte MAN 1951 den ersten deutschen Lkw-Motor mit Abgasturboaufladung vor. Der Sechszylinder erreichte bei 8,72 Liter Hubraum 175 PS und damit eine Leistungssteigerung um 35 Prozent. 1955 bezog MAN mit der Lkw- und Busproduktion seinen neuen Standort in München. Das Werk Nürnberg entwickelte sich zum Kompetenzzentrum für den Motorenbau.

1961 brachte das Unternehmen mit dem 750 HO den ersten Bus in Modularbauweise auf den Markt. Auf ein einheitliches Fahrgestell wurden verschiedene Aufbauvarianten für Linien-, Überland- oder Reisebusse montiert.

1971 übernahm MAN die Büssing Automobilwerke mit dem Werk in Salzgitter. Neben der Unterflurmotoren-Technik, auf die Büssing spezialisiert war, hielt auch Büssings Logo, der Braunschweiger Löwe, Einzug und ziert seither den Kühlergrill aller Nutzfahrzeuge von MAN. Im Segment der leichten Lkw startete MAN Ende der 1970er-Jahre eine Kooperation mit VW. Die Sechs- und der Acht-Tonner der G-Reihe wurden bis 1993 gemeinsam produziert.

Die Paradepferde von MAN sind seit jeher die Haubenlastwagen für den Bau und die schweren Frontlenker für den Fernverkehr, wie der Typ 19.280, der im Jahr 1978 als erster MAN den Titel „Truck of the Year“ erhielt. Zahlreiche Auszeichnungen folgten, zum Beispiel für den 1986 eingeführten MAN F90, der im Folgejahr „Truck of the Year“ wurde.

Ins neue Millenium startete MAN mit der Baureihe „Trucknology Generation Typ A“, kurz TGA, mit neuen Technologien wie der MAN TipMatic oder MAN Comfort-Shift für einen optimalen Schaltvorgang. Mit der Übernahme der Busmarke Neoplan stärkte MAN 2001 seine Position im Premiumsegment der Reisebusse.

Ein echter Meilenstein der Motorentechnologie war für MAN die Einführung der D20-Motoren mit Common-Rail-Einspritzung im Jahr 2004. Als erster Nutzfahrzeughersteller stellte MAN alle seine Motoren auf das elektronisch gesteuerte Einspritzverfahren um. Mit dem TGL und dem TGM modernisierte MAN 2005 auch die leichte und mittlere Baureihe.

Im Jahr 2007 scheiterte der Versuch von MAN, den schwedischen Nutzfahrzeughersteller Scania zu übernehmen. Der Volkswagen-Konzern sicherte sich die Aktienmehrheit bei Scania und begann, seine Anteil bei MAN schrittweise auf über 75 Prozent zu erhöhen.

Am 6. Juni 2013 wurde ein zwischen VW und MAN ein Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag geschlossen, der das Ende der Eigenständigkeit von MAN als Unternehmen formal besiegelte: MAN wurde damit Volkswagen operativ unterstellt.

Im Herbst 2014 stellt MAN seine neueste Motorengeneration D38 vor. Die sparsamen Euro 6-Dieselmotoren erreichen mit einer zweistufigen Turboaufladung bis zu 640 PS. (ak)

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