-- Anzeige --

Lieferkettensicherheit: Geteiltes Echo nach EU- Entscheidung

13.04.2010 09:20 Uhr
Lieferkettensicherheit: Geteiltes Echo nach EU- Entscheidung
© Foto: ddp

Union und Grüne begrüßen das endgültige Aus für die EU-Verordnung zur Lieferkettensicherheit bei Landtransporten

-- Anzeige --

Brüssel. Unterschiedlich kommentiert das politische Brüssel die Entscheidung der EU-Kommission, den Verordnungsentwurf aus dem Jahr 2006 zur Lieferkettensicherheit für Landtransporte zurückzuziehen. „Die Kommission hat endlich erkannt, dass der Verordnungsvorschlag nicht praktikabel war“, sagte der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber. Den Transportunternehmen bliebe dadurch bürokratischer Mehraufwand erspart, der enorme Kosten verursacht hätte, ohne wirklichen Nutzen zu bringen. „Anstatt neue Regelungen einzuführen, sollte die EU vielmehr den Ansatz verfolgen, dass die in den Mitgliedstaaten bereits bestehenden Vorschriften gegenseitig anerkannt werden“, so der Wirtschafts- und Verkehrsexperte. Ähnlich das Echo bei den Grünen. „Wir sind der Meinung, dass gezielte Einzelmaßnahmen, wie bestimmte Standardisierung oder Interoperabilität in verschiedenen Informations- und Kontrollsystemen effizienter und kostengünstiger wären“, sagte Verkehrssprecher Michael Cramer auf Anfrage der Verkehrsrundschau. Kritik dagegen aus der SPD: „Die offizielle Begründung der Kommission, dass bereits eine Verordnung zur Sicherung der Güterbeförderung im Landverkehr existiere, halte ich für vorgeschoben, denn der Bedarf ist eindeutig da“, meinte Ismail Ertug, im EU-Parlament Mitglied des Verkehrsausschusses. In Anbetracht der immer häufigeren Fälle internationalen Terrorismus’ bewertet er es als grob fahrlässig, den Vorschlag von 2006 nicht weiter zu verfolgen. „Dringend notwendig ist eine umfassende Sicherheitsstrategie, die sich auf die gesamte Lieferkette in der EU erstreckt und nicht nur einzelne Sektoren eher schlecht als gut regelt“, so Ertug. Für die EU-Kommission wies Helen Kearns, Sprecherin des Verkehrskommissars Siim Kallas, darauf hin, dass mit dem neuen Zollkodex der EU die Verordnung zur Lieferkettensicherheit weitgehend hinfällig geworden sei. Schutz gegen Kriminalität und Terror seien durch den Zollkodex weitgehend ermöglicht – das Hauptanliegen, weshalb 2006 der jetzt zurückgezogene Verordnungsvorschlag ausgearbeitet worden war. (kw)

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.