Berlin. In China hat sich ein Mann wegen Maut-Prellerei in großem Stil der Polizei gestellt und erklärt, sein Bruder habe die Schuld fälschlicherweise auf sich genommen. Dies meldete die amtliche chinesische Nachrichtenagentur „Xinhua". Der Bruder war wegen des Vergehens zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das harte Urteil hatte nach Bekanntwerden großen Unmut in der chinesischen Bevölkerung hervorgerufen. Unzählige Kommentare im Internet wiesen unter anderem darauf hin, dass die hohen Straßenbenutzungsgebühren die Einkünfte des auf eigene Kosten arbeitenden Fahrers bei weitem überschritten. Daraufhin hatten die Justizbehörden eine erneute Prüfung des Falles zugesagt.
Der Bruder war für schuldig befunden worden, zwischen Mai 2008 und Januar 2009 mehr als 2300 Mal gefälschte Militär-Nummernschilder auf seine beiden Lastwagen geschraubt zu haben, mit denen er Kies transportierte. Militärfahrzeuge sind in China von Straßenbenutzungsgebühren befreit. Zusätzlich zu der lebenslangen Freiheitsstrafe war er zu einer Geldbuße von zwei Millionen Yuan (226.000 Euro) verurteilt worden. (jök)