Schindellegi. Kühne + Nagel hat sein Ergebnis in den ersten neun Monaten dieses Jahres trotz des starken Schweizer Franken gesteigert. Wie das deutsche Logistikunternehmen mit Sitz in der Schweiz am Dienstag mitteilte, wuchs der Reingewinn im Vergleich zum Vorjahr um 6,7 Prozent auf 512 Millionen Schweizer Franken (rund 468 Millionen Euro). Das Betriebsergebnis (Ebitda) habe sich um 4,6 Prozent auf 777 Millionen Schweizer Franken (711 Millionen Euro) verbessert. Und der Gewinn vor Zinsen und Steuern legte demnach um 5,4 Prozent auf 640 Millionen Franken (585.000 Millionen Euro) zu. Der Umsatz sank dagegen im Zeitraum von Januar bis September leicht: um 4,4 Prozent auf rund 12,4 Milliarden Schweizer Franken (11,3 Milliarden Euro).
Grund für das positive Ergebnis nach den ersten drei Quartalen ist nach Auskunft des Logistikkonzerns vor allem die Geschäftsentwicklung in der Luft- und Seefracht. Kühne + Nagel kompensierte in der Seefracht eigenen Angaben zufolge mit US-Importverkehren aus Europa und Asien die anhaltende Marktschwäche im Export von Asien nach Europa. Dabei verbesserte sich die Rendite in diesem Geschäftsbereich: Der Rohertrag pro Standardcontainer (TEU) erhöhte sich um 4,4 Prozent und das Verhältnis des Vorsteuergewinns zu Rohertrag von 30,2 Prozent auf 32,7 Prozent.
Im stagnierenden Luftfrachtmarkt konnte Kühne + Nagel seine Transportmengen in den ersten neun Monaten um 5,1 Prozent steigern. Das Unternehmen profizierte hier einerseits von der zunehmenden Nachfrage nach spezialisierten Dienstleistungen in der Automobil- und Pharmaindustrie. Zum anderen entwickelten sich die Luftfrachtaktivitäten in Asien, Nordamerika und Europa positiv. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Vorsteuergewinn im Verhältnis zum Rohertrag von 27,5 auf 30,0 Prozent.
Die Landverkehrssparte schwächelte in den ersten drei Quartalen hingegen etwas. Der Nettoumsatz ging aufgrund der Aufgabe eines Projektgeschäfts und geringerer Frachtraten infolge tiefer Dieselpreise im Vergleich zum Vorjahr um 12,1 Prozent zurück. In der Kontraktlogistik verzeichnete Kühne + Nagel zwischen Januar und September zwar viele neuen Vertragsabschlüsse. Die Restrukturierung von Spezialgeschäften in Großbritannien und negative Währungseffekte belasteten allerdings das Ergebnis.
„Wir konnten im dritten Quartal die Ergebnisse weiter steigern, dies vor allem in den Bereichen See- und Luftfracht“, kommentierte Detlef Trefzger, Chief Executive Officer (CEO) von Kühne + Nagel, die Zwischenbilanz am Dienstag. Die Entwicklung im Landverkehr sei stabil und die Optimierung einiger Kontraktlogistikgeschäfte verlaufe nach Plan. (ag)