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„Kritisch wird es, wenn mehrere Probleme auftreten“

23.07.2014 10:45 Uhr
„Kritisch wird es, wenn mehrere Probleme auftreten“
Birgit Rominger ist Psychologin in der Psychologisch-psychotherapeutischen Beratungsstelle des Studentenwerks Berlin.
© Foto: Studentenwerk Berlin

Warum so viele Studenten unter Stress leiden und was sie dagegen tun können, darüber spricht Psychologin Birgit Rominger im YouLoC-Interview.

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Berlin. Birgit Rominger, Psychologin in der Psychologisch-psychotherapeutischen Beratungsstelle des Studentenwerks Berlin, erzählt, warum immer mehr Studenten unter Stress leiden und was man dagegen tun kann.

Ist das Studium stressiger geworden, seit auf Bachelor und Master umgestellt wurde?

Ja und nein. An den Inhalten in den Studiengängen hat sich meines Erachtens nicht so viel verändert. Der Druck ist dennoch gewachsen, weil es immer mehr Zulassungsbeschränkungen gibt. Außerdem setzen sich die Studierenden selbst stärker unter Druck. Jeder will so schnell und so gut wie möglich sein Studium abschließen.

Woher kommt das?

Das ist eine gesellschaftliche Entwicklung. Sich ständig Höchstleistungen abzuverlangen, belastet natürlich enorm. Innerhalb der letzten zehn Jahre ist die Zahl unserer Klienten um 50 Prozent gestiegen. Rund 1500 Studierende kommen jedes Jahr dazu. Und wer bei uns Hilfe sucht, der fühlt sich nicht nur ein wenig gestresst.

Sondern ist dem Burn-Out nahe?

Das kann sein, muss aber nicht. Neben Studienproblemen wie Überlastung, Lernstörungen, Rede- oder Prüfungsangst leiden viele unter Beziehungs- und Identitätsproblemen, Einsamkeit, mangelndem Selbstwertgefühl, depressiven Verstimmungen oder finanziellen Sorgen. Meist wird die Situation kritisch, wenn zwei oder drei Schwierigkeiten gleichzeitig auftreten.

Was sollte ein Student tun, wenn er mit solchen Schwierigkeiten zu kämpfen hat?

Pauschal kann man das kaum sagen. Aber oft hilft es schon, wenn man die Probleme anspricht. Das kann man unter anderem in einer Psychologisch-psychotherapeutischen Beratungsstelle tun. Wir versuchen den Studenten – insofern sie wegen Überlastung kommen – Wege aufzuzeigen, wie sie gelassener den Alltag meistern können. Es ist wichtig, dass junge Leute sich so akzeptieren, wie sie sind. Außerdem müssen sie sich klar darüber werden, woher der Druck kommt – nur dann können sie der „Druck-Spirale“ entkommen. Ganz wichtig auch: Dass man seinen Hobbys nachgeht, Freunde trifft usw. Sobald der Stress zunimmt, verzichten viele auf Erholung – in der Folge steigt der Stress noch stärker an. Ein Teufelskreis. (ts)

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