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Kommentar: Freiheit für Schenker

11.03.2016 09:00 Uhr
Kommentar: Freiheit für Schenker
VerkehrsRundschau-Redakteurin Eva Hassa
© Foto: VerkehrsRundschau/Erwin Fleischmann

Freiheit für DB Schenker fordert VerkehrsRundschau-Redakteurin Eva Hassa in ihrem Kommentar zur aktuellen Umstrukturierung im Logistikbereich der Deutschen Bahn.

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Wohin steuert DB Schenker? Eine Frage, die sich derzeit viele in der Transport- und Logistikbranche stellen. Denn trotz aller Blessuren und Ertragsprobleme in den vergangenen Jahren ist die Speditions- und Logistiksparte des DB-Konzerns nach wie vor eine mächtige Größe im Markt und wichtiger Geschäftspartner und Auftraggeber tausender Frachtführer national und international.

Strategischen Fehler korrigieren

Umso wichtiger ist es, dass Deutsche-Bahn-Chef Rüdiger Grube einen strategischen Fehler korrigiert, den ihm sein Vorgänger Hartmut Mehdorn eingebrockt hat. Dieser hatte – ganz nach dem Vorbild des damaligen Deutsche-Post-Chefs Klaus Zumwinkel – die Vision, aus einer Behörde einen weltweiten Logistikkonzern zu schmieden und übernahm daher im Jahr 2002 das Logistikunternehmen Schenker.

Die Liebe in dieser Beziehung war von Anfang einseitig. Das Schenker-Management war immer gegen diese Zwangsheirat gewesen – zu unterschiedlich waren die Vorstellungen über die gemeinsame Zukunft und strategische Ausrichtung des Schenker-Konzerns. Kein Wunder, dass die Beziehung auf beiden Seiten mehr Frust denn Lust brachte. „Seit die Bahn bei Schenker die Finger drin hatte, war da der Wurm drin", formuliert es ein Branchenkenner.

DB Schenker komplett verkaufen

Ein Teilverkauf von DB Schenker, wie ihn Bahnchef Grube nun anstrebt, bringt aber wenig. Kein strategischer Investor wird sich mit einer Minderheitsbeteiligung zufriedengeben. Auch UPS kauft Firmen ganz oder gar nicht. Lediglich Finanzinvestoren dürften kurze Zeit Freude an dem Invest haben. Das lindert zwar kurzfristig die finanzielle Not von Grube und ermöglicht Schenker längst überfällige Investitionen, etwa in eine moderne IT. Gleichzeitig aber wird, mit einem Finanzinvestor an Bord, der Profitabilitätsdruck auf Schenker und damit auch auf seine Transportpartner steigen.

Höchste Zeit also, dass Grube zum Befreiungsschlag ausholt und DB Schenker komplett verkauft. Denn nur dann kann Schenker, losgelöst von verkrusteten Behördenstrukturen, so frei und schnell agieren, wie es ein globaler Logistiker zum Überleben heute braucht.

Eva Hassa, Redakteurin, VerkehrsRunschau

 

Wie der Güterverkehrsbereich der Deutschen Bahn mit ihren Töchtern DB Cargo und DB Schenker umgebaut werden soll und welche Schwierigkeiten es hierbei gibt, lesen Sie in der VerkehrsRundschau-Ausgabe 10/2016, die am 11. März erscheint (zum E-Paper) oder im Dossier "Deutsche Bahn"

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