Spediteur liefert fünf beladene Paletten an Empfangspartner aus und erhält von diesem im Gegenzug die gleiche Zahl an Leerpaletten in gleicher Qualität zurück, die er bei nächstbester Gelegenheit wieder seinem Versender abgibt.“ Von einer solchen Konstellation träumen sicher Speditionsmitarbeiter in Palettenabteilungen. Denn meist sieht die Praxis anders aus, entweder weil Paletten beschädigt retourniert werden oder gar völlig fehlen. Nun droht deutschen Speditionen neuer Verdruss. So haben mittlerweile Unternehmen aus der Schweiz, Italien und Dänemark den Palettentausch im internationalen Verkehr völlig eingestellt. Und andere Länder wie Frankreich, England und Skandinavien sollen darüber diskutieren. Mit der Folge, dass es für deutsche Speditionen nahezu unmöglich wird, mit diesen Ländern das Tauschverfahren aufrechtzuerhalten, wie der DSLV-Hauptgeschäftsführer Heiner Rogge dieser Tage monierte. Neu ist das alles nicht. Nur in seiner Dramatik. Denn schon seit Jahren baden viele Spediteure das Palettenchaos aus und bleiben auf den Kosten sitzen. Das belegt auch eine aktuelle Untersuchung des Vereins Hamburger Spediteure bei 15 seiner Mitgliedsunternehmen. Über drei Millionen Euro Kosten entstanden diesen allein im letzten Jahr durch Paletten. Und darin sind noch nicht einmal die derzeitigen Probleme im internationalen Palettentausch eingerechnet. Um den Zug-um-Zug-Palettentausch zu retten, hilft nur eines: Alle Beteiligten der Wertschöpfungskette – sowohl Industrie, Handel als auch Spedition – müssen nun ihre Palettenkosten präzise analysieren, erfassen und gerecht berechnen. Eine einseitige Lastenverteilung, wie in der Vergangenheit, hilft sicher nicht weiter, um den Karren jetzt aus dem Dreck zu ziehen. Eva Hassa Redakteurin
Kommentar der Woche: Die Last mit der Palette
VR-Redakteurin Eva Hassa analysiert das Thema der Woche