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Image: Was die Logistik von Ikea, Apple und Louis Vuitton lernen kann

09.04.2015 10:21 Uhr
Image: Was die Logistik von Ikea, Apple und Louis Vuitton lernen kann
Christoph Engl plädiert fürmehr Emotionen statt Nutzenversprechen in der Logistikvermarktung
© Foto: Brand Trust

Wie kann es gelingen, das Image der Logistik zu verbessern? Christoph Engl, Geschäftsführer der Managementberatung Brand Trust, gibt fünf Denkanstöße mit Beispielen aus anderen Branchen.

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Am 16. April ist Tag der Logistik. Zahlreiche Aktionen sollen einer breiten Öffentlichkeit die Logistik näher bringen. Ziel dabei: Das Image der Branche aufpolieren. Managementexperte Christoph Engl rät, sich einfach mal in anderen Branchen umzusehen.

■ Die Logistikbranche ist permanent damit beschäftigt, ihr schlechtes Image zu bekämpfen, indem sie betont, wie nützlich und wichtig sie ist. Ein positives Image wird jedoch über Werte und Emotionen aufgebaut. Ikea verkauft im Grunde keine Möbel, sondern das Versprechen der Selbstverwirklichung in den eigenen vier Wänden.

■ Jeder weiß, dass er die Logistik braucht. Eine Marke lebt aber nicht vom vordergründigen Nutzen, sondern von Werten, die ihr anhaften. Sonst würde niemand eine Tasche von Louis Vuitton für tausend, sondern einen Nylonbeutel für fünf Euro kaufen.

■ Die Logistik ist ein sogenanntes Erwartungsgeschäft: Werden die Erwartungen nicht erfüllt, ist man sauer. Ähnlich war es früher bei Informationstechnologie. Hat ein Gerät nicht gleich funktioniert oder ließ sich der Drucker nicht problemlos anschließen, waren die Kunden genervt. Dann kam Steve Jobs mit Apple und hat gezeigt, dass Elektronik sexy sein kann und es Spaß machen kann, diese Geräte zu bedienen.

■ In der Beratung fragen wir unsere Kunden anfangs immer, welche „Lebensknappheit“ ihre Marke bedient. Ein Hersteller von Wohnmobilen verkauft kein Fahrzeug und auch keinen günstigen Urlaub, sondern relaxte Freiheit. Die Lebensknappheit der Logistik besteht vor allem darin, dass sie Versorgungsketten und damit auch Unternehmen und einen Teil des Lebens von Privatleuten perfekt organisiert. Auf diesem Organisationstalent ließe sich durchaus aufbauen...

■ Dass in unseren Läden frische Ananas aus den Tropen erhältlich sind und ein Paket binnen weniger Stunden nach Bestellung geliefert wird, sind logistische Spitzenleistungen, die für uns wertvoll sind. Den zweiten Aspekt gilt es zu betonen. Bei einer Seilbahn wird auch nicht mit Bildern der Kabine selbst geworben, sondern mit der Aussicht, die während der Fahrt und oben auf dem Gipfel zu sehen ist. (eee/ks)

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KOMMENTARE


Werner Geilenkirchen

09.04.2015 - 16:02 Uhr

Gerade der Aspekt der Emotionen wird viel zu sehr vernachlässigt. Dabei schreibt die Logistik doch jeden Tag spannende, emotionale, werthaltige Geschichten... von Krankenhauslogistik, über Eventlogistik, Entsorgungslogistik bis zur Königsdisziplin Automotive, diese Geschichten müssen aber anders erzählt werden als bisher, nicht das operative Detail, sondern der Nutzen müssen in den Vordergrund rücken. Fachlich dreht es sich um Content Marketing, Storytelling, Inbound Marketing, hier können andere Branchen in der Tat Vorbild sein. Werner Geilenkirchen, Lehrbeauftragter für Logistikmarketing, Geschäftsleitung HERZIG Marketing, Köln.


spedi 01

14.04.2015 - 08:55 Uhr

zu Herrn Geilenkirchen: so etwas kann nur ein Theoretiker schreiben , der Spedition und Logistik nur vom warmen bequemen Lehrstuhl kennt. Spedition heisst: jeden Tag kämpfen an allen Fronten , Kunden die unsere Leistung nicht anerkennen (seit beginn meiner Lehre 1.9.1982 unverändert)insbesondere in der von Ihnen genannten -Königsdiziplin-Automotive. Sie können gerne mal bei uns vorbei schauen, dann sehen Sie was Hard Core Spedition ist , mit der Königsdiziplin Verladung des letzten Sammelgut-LKW nach Schweden per Hand am Samstag Morgen 2.30 Uhr.


Helmut Schwertler

17.04.2015 - 12:53 Uhr

In der Diskussion um das Image der Logistik helfen weder Marketingrhetorik noch aus dem alltäglichen Erleben heraus frustrierte Agression. Was dem Logistikimage fehlt ist eine allgemein anerkannte Ausgewogenheit, die ohne Schönreden auskommt und den Perspektivenwechsel der unterschiedlichen Wahrnehmungen vermittelt. Ähnlich wie das Verhalten des Einzelnen sich aus dem momentanen Erleben heraus definiert, also z.B. schimpft der autofahrende Radfußgänger immer über den anderen, sollten wir auch hier verstehen, dass Image immer subjektiv sein wird, also von den persönlichen Lebensumständen abhängt. Logistik polarisiert und fasziniert, schreckt ab und verängstigt, begeistert und ist Motor des Wohlstandes hochentwickelter Volkswirtschaften. Da ist eben alles drin, was den Menschen bewegt. Und dazu müssen wir stehen. DIE Logistik gibt es eben nicht, es existieren die hochentwickelte Just in sequence Automotive Logistik und die klassische Frachtführer Logistik, um nur Beispiele zu nennen, nebeneinander und das ist gut so.


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