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Hamburger Hafen: Köhlbrandbrücke bekommt LKW-Überholverbot

26.01.2012 17:50 Uhr
Hamburger Hafen: Köhlbrandbrücke bekommt LKW-Überholverbot
Lastenesel: Die Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen, die den westlichen mit dem östlichen Hafenteil verbindet, wird extrem durch den LKW-Verkehr belastet
© Foto: VR/Arndt

„Die Belastungen werden immer größer“ / Ersatzbau ist ein Thema für die Zeit nach 2020 – HPA hat gleich mehrere „Brückenbaustellen“ auf dem Arbeitszettel

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Hamburg. Die markante Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen, die den westlichen mit dem östlichen Hafenteil miteinander verbindet, wird immer stärker belastet. „Die LKW- und Ladungsgewichte sind in den zurückliegenden knapp 40 Jahren seit Inbetriebnahme der Brücke kontinuierlich gestiegen“, berichtete HPA-Geschäftsführer am Donnerstag in Hamburg. Ein Ergebnis dieser bei der Planung so nicht erwarteten Entwicklung: Der Verschleiß des Bauwerkes, das seinerzeit rund 160 Millionen Deutsche Mark (DM) kostete, nimmt zu. Vor allem bei Unfällen, die sich ebenfalls in den letzten Jahren gehäuft hatten, gerate die Brücke hinsichtlich der sich schnell aufstauenden Gesamtgewichte in Genzbelastungen.

Neue Brücke über den Köhlbrand könnte jenseits von 2020 kommen

Als eine Konsequenz wird zum 30. Januar dieses Jahres ein Überholverbot für LKW in Kraft treten, berichtete Meier weiter. In den zurückliegenden Monaten wurden umfangreiche Messungen der Verkehrsmengen und auch der Gewichte vorgenommen. Ergebnis: Allein im Zeitraum April bis Oktober 2011 rollten über die rund 3,6 Kilometer lange Brücke mehr als 3,7 Millionen Fahrzeuge, das heißt PKW und LKW. Sie brachten es zusammen auf rund 27 Millionen Tonnen Gesamtgewicht. Meier: „In den 1970er Jahren lag das Durchschnittsgewicht für einen LKW bei gut zwölf Tonnen. Heute sind es bereits 21 Tonnen.“

Um die technische Lebensdauer der Brücke zu sichern, sei die Einführung eines Überholverbotes ein wichtiger Schritt. Denn ein Totalausfall der Brücke, und sei es nur stundenweise, treffe die Abläufe im Hafen stets massiv. Meier berichtete auch, dass man sich bei der HPA schon jetzt in ersten Überlegungen mit einem Anschlussbau für die Köhlbrandbrücke beschäftigt, auch wenn dazu noch kein konkreter Auftrag vorliegt. Er selbst halte einen Ersatzbau für die Zeit nach 2020 für realistisch.

Ab 2014 steht die neue Rethe-Klappbrücke zur Verfügung

Die mit ihrer kühnen Konstruktion wirkende Köhlbrandbrücke, die 2011 intensiv renoviert wurde, ist nicht das einzige Brückenbauwerk, mit dem sich die HPA beschäftigt. Derzeit entsteht am Südrand des Noch-Freihafens die neue Rethe-Klappbrücke. Sie wird getrennte Fahrwege für den Straßen- und Schienengüterverkehr bekommen. Der Bau sei ingenieurtechnisch sehr anspruchsvoll. Bei der HPA geht man davon aus, dass die Brücke ab 2014 verfügbar sein wird. Dann kann mit dem Abriss der aus den 1930er-Jahren stammende Rethe-Klappbrücke begonnen werden.

Dritte im Brücken-Bund ist die neue Kattwyk-Brücke. Die heutige Hubbrücke ist noch mit einem kombinierten Fahrweg für die Bahn und den Straßenverkehr ausgestattet. Die neue Brücke wird nur für den Eisenbahnverkehr genutzt, während dann die alte als reine Straßenbrücke zur Verfügung stehen wird. Von der Fertigstellung der neuen Brücke werde auch der Eisenbahnverkehr von und nach dem Hamburger Hafen profitieren. Meier geht davon aus, dass Ende 2012 der Planfeststellungsbeschluss zu der neuen Kattwyk-Brücke vorliegen wird. (eha) 

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