Grevenmacher. Der luxemburgische Speditionskonzern Logwin konnte beim Umsatz im ersten Halbjahr 2010 deutlich zulegen. Von April bis Juni dieses Jahres setzte die Gruppe mit 329 Millionen Euro 29 Prozent mehr um als im Vorjahresquartal, teilte die Logwin AG am Mittwoch im luxemburgischen Grevenmacher mit. Unterm Strich stand Logwin aber beim Nettoergebnis mit minus 3,5 Millionen Euro weiterhin in den roten Zahlen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres belief sich der Verlust allerdings noch auf rund minus 43 Millionen Euro.
Auf das Halbjahresergebnis drücken Verluste von 3,6 Millionen Euro, die noch aus dem nicht fortgeführten Geschäftsbereich Road + Rail stammen. Die Geschäftsteile aus dem Bereich wurden zum Großteil verkauft bzw. zum kleinen Teil in den Bereich Solutions integriert. Der Negativbeitrag erkläre sich aus „vereinzelten Restgesellschaften", die noch nicht veräußert wurden, teilte eine Unternehmenssprecherin mit. „Logwin hat im ersten Halbjahr 2010 spürbar Fahrt aufgenommen", sagte Konzernchef Berndt- Michael Winter. Die Strategie des Konzerns, sich auf die Geschäftsfelder Luft- und Seefracht (Air + Ocean) sowie Kontraktlogistik (Solutions) zu konzentrieren, trage erste Früchte, sagte Winter.
Die Umsatzsteigerung von über 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum seien vor allem auf gestiegenen Frachtraten in Luft- und Seefracht wie auch auf erhöhte Kundennachfrage zurückzuführen. Wachstumsimpulse kämen vor allem aus Fernost und MiddleEast. Der Ausbau des Standortnetzes im Geschäftsfels Air + Ocean bleibe daher ein „wesentlicher Eckpfeiler" der Konzernstrategie heißt es im Konzernbericht für das erste Halbjahr. Der Geschäftsbereich legte beim Umsatz um 54 Prozent zu und beim operativen Ergebnis (EBIT) um 44 Prozent von 6,9 auf 9,9 Millionen Euro. Die Marge liegt bei 3,2 Prozent.
Im Geschäftsfeld Solutions, das neben den Kontraktlogistikaktivitäten die Textil- und Medienlogistik umfasst, stagnierten die Umsätze im ersten Halbjahr und lagen mit 339,7 Millionen Euro annähernd auf dem Wert des Vorjahreszeitraums (340 Millionen Euro). Allerdings lag das operative Ergebnis (EBIT) von 3,5 Millionen Euro deutlich über dem negativen Ergebnis des Vergleichszeitraumes (- 1,2 Mio. Euro).
Im Krisenjahr 2009 hatte Logwin wegen weggebrochener Nachfrage bei einem Umsatz von 1,1 Milliarden Euro knapp 83 Millionen Euro Verlust gemacht. In der zweiten Jahreshälfte 2009 und im ersten Quartal 2010 hat der Konzern nahezu sämtliche Landverkehrsaktivitäten verkauft. Ein Teil des aufgegeben Geschäftsfeldes Road + Rail wurde in das Geschäftsfeld Solutions übertragen. Weltweit beschäftigt der Konzern 5500 Mitarbeiter. (diwi/dpa)