Hamburg. Die seitens der Hamburger Hafenwirtschaft massiv kritisierte Erhöhung der Hafenentgelte um vier Prozent wird noch nicht zum 1.Februar in Kraft treten. Das bestätigte Sabine Stüben, Leiterin Marketing & Kommunikation bei der Hamburg Port Authority (HPA) gegenüber der VerkehrsRundschau. Ein Ersatztermin stehe derzeit noch nicht fest. „Wir sondieren derzeit den bunten Mix der Stellungnahmen der unterschiedlichen Verbände zu der geplanten Erhöhung“, so Stüben. Die Frage, ob am Ende auch die vierprozentige Erhöhung bestehen bleibt, ließ sie offen. Noch im Dezember 2008 war nach Informationen der VerkehrsRundschau sogar von einer siebenprozentige Erhöhung der Entgelte die Rede, wobei vier Prozent in die neu zu gründende „Stiftung zur Verbesserung der ökologischen Situation der Elbe“ fließen sollte. Sie war auf Drängen der Grünen (GAL) im Koalitionsvertrag für die erste schwarz-grüne Regierungskoalition auf Landesebene festgeschrieben worden. Mit den Mitteln der Stiftung sollten unter anderem mögliche Folgen der erneuten Fahrrinnenanpassung der Elbe behoben werden. Bei der Vorstellung des Sonderkonjunkturprogramms des Hamburger Senats vom 18.Dezember 2008 widersprach Hamburgs Hafen- und Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (CDU) den Berichten über eine Anhebung der Hafenentgelte um sieben Prozent. „Das ist falsch“, sagte Gedaschko damals vor den Journalisten. Indes hat Schleswig-Holsteins Wirtschafts- und Verkehrsminister Werner Marnette (CDU) in der Mittwoch-Ausgabe des Hamburger Abendblatts die von CDU und FDP geführte Landesregierung Niedersachsens zum Handeln aufgefordert. „Ich appelliere an meine Parteifreunde in Hannover, aufs Tempo zu drücken“, so Marnette. Weitere Verzögerungen bei der Elbvertiefung, der Schleswig-Holstein schon 2008 zugestimmt habe, könne sich der Norden nicht leisten. Unterbleibe diese Maßnahme, würden die Westhäfen, allen voran Rotterdam, dem Hamburger Hafen den Rang ablaufen. Auch der Vorsitzer des Bremer Rhedervereins, Thorsten Mackenthun, sprach sich jetzt dafür aus, die Fahrrinnenanpassungen von Elbe und Weser so schnell wie möglich in Angriff zu nehmen. „Wenn wir uns den Wirtschaftsstandort Deutschland angucken, dann können wir nicht darauf verzichten, einen starken Schifffahrtsstandort Hamburg zu haben.“ Wenn Hamburg nicht Gefahr laufen wolle, „dass bedeutende Reedereien ihre großen Schiffe und damit im Folgeschritt ganze Dienste abziehen“, dann müsse gehandelt werden. Auch Mackenthun appellierte an die beiden Nachbarbundesländer Hamburg und Niedersachsen, „sich schnellstmöglich, und zwar ohne bürokratische Verzögerung, an einen Tisch zu setzen und das Thema zu behandeln“. (eha)
Hafen Hamburg: Hafenentgelte steigen nicht zum 1.Februar
Hamburg Port Authority lässt genauen Zeitpunkt noch offen