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Gespräche über Schutz vor Piraten geplant

03.01.2011 10:27 Uhr
Gespräche über Schutz vor Piraten geplant
Derzeit sollen sich 25 Schiffe mit 587 Geiseln in der Hand somalischer Piraten befinden
© Foto: ddp/Bundeswehr

Verband Deutscher Reeder fordert den Einsatz von bewaffneten Kräften an Bord von deutschen Handelsschiffen

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Hamburg/Berlin. Die Bundesregierung und der Verband Deutscher Reeder wollen über einen besseren Schutz für Seeleute vor Piratenattacken sprechen. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte am Mittwoch in Berlin, für Januar sei ein Treffen dazu geplant. Der Verband Deutscher Reeder (VDR) forderte den Einsatz von "bewaffneten hoheitlichen Kräften" an Bord deutscher Handelsschiffe.

Wiederholt waren auch deutsche Schiffe vor der Küste Somalias gekapert worden. Der Hauptgeschäftsführer des Reederverbands, Ralf Nagel, sagte: "Es ist wichtig, dass die Seeleute in Zukunft noch besser geschützt werden, denn der Welthandel wird zu über 90 Prozent auf den Weltmeeren abgewickelt."

Der Ministeriumssprecher sagte, im Rahmen der EU-Einsatzgruppe Atalanta könnten bereits bewaffnete Kräfte als Begleitschutz auf Schiffen eingesetzt werden. So befindet sich an Bord der Bundeswehr-Fregatte "Hamburg" ein elfköpfiges Schutzteam ("vessel protection team") aus Estland. Auf Weisung des EU-Befehlshabers kann das Team auch auf zivilen Schiffen im Atalanta-Gebiet eingesetzt werden. Wegen verfassungsrechtlicher Vorgaben sei aber der Einsatz deutscher Soldaten außerhalb von Atalanta auf Handelsschiffen nicht möglich.

Bei dem Treffen im Januar solle es aber noch nicht um konkrete Gesetzesinitiativen für Maßnahmen gehen. Nach Angaben des EU-Antipiratenprogramms EU NAVFOR sind derzeit 25 Schiffe mit 587 Geiseln in der Hand somalischer Piraten. Erst am vergangenen Montag war der deutsche Frachter "EMS River" gekapert worden. Dessen Besatzung - sieben Seeleute von den Philippinen und ein Russe - gehe es gut, sagte ein Sprecher der Reederei Grona Shipping aus Papenburg. "Wir haben noch keinen Kontakt zu den Entführern."

Zum weiteren Vorgehen wollte er aus Sicherheitsgründen keine Angaben machen. Rund 550 deutsche Soldaten beteiligen sich an dem internationalen Anti-Piraten-Einsatz Atalanta vor Afrika. Die Selbstschutzmaßnahmen der deutschen Reeder hätten bereits dazu geführt, dass die Attacken auf deutsche Schiffe seltener erfolgreich seien, berichtete Verbandsmanager Nagel. Die somalischen Piraten hätten es nicht auf die Schiffe und deren Ladung abgesehen. "Bei diesen Gewaltverbrechen auf hoher See geht es allein um den Menschenraub", sagte Nagel.

Er verwies darauf, dass Deutschland als zweitgrößte Exportnation und drittgrößte Importnation vom Welthandel abhänge. Ein Großteil der Waren im Weihnachtsgeschäft sei mit Schiffen aus Asien auch entlang der Küste Somalias und über den Indischen Ozean durch die Hochrisiko- Zone transportiert worden. (dpa)

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