Maintal. Im Herbst setzt sich der Erholungsprozess fort und die Auftragsbücher sind immer besser gefüllt. Auf diese Formel bringt der Marktbeobachter Eurotax Schwacke aus Maintal den Trend im Fahrzeughandel. Das Wachstum betrifft sowohl den schweren Bereich als auch die Transporterklasse. Damit sei die Lücke zum Vorkrisenniveau zwar noch vorhanden, aber der Abstand werde geringer, was eine gute Perspektive für das Jahr 2011 sei, so der Tenor der aktuellen Marktanalyse.
Das Preisniveau bei den gebrauchten Nutzfahrzeugen zeigt ebenfalls eine stabile bis ansteigende Tendenz. Sind die Preissteigerungen in der 7,5- beziehungsweise 12-Tonnen-Kofferaufbauklasse noch weitgehend moderat, so ist bei jungen Sattelzugmaschinen(SZM) mit Euro-5-Aggregat der Aufwärtstrend deutlich spürbar, berichten die Experten. Die Preisbildung folgt der Nachfrage und dem infolge geringer Zulassungszahlen knappen Angebot an Nutzfahrzeugen aus dem Vorjahr. Der Hofbestand beim Handel ist weiter rückläufig. Was auch in der zunehmenden Eigenvermarktung der Fahrzeuge direkt durch die Besitzer begründet liegt. Die Nachfrage nach Standard-BDF-Einheiten ist seit Mitte des Jahres ruhiger geworden. Gesucht werden aber weiterhin Volumen-BDF-Modelle. Für Euro-4-Trucks werden bei insgesamt knapper werdendem Angebot steigende Preise erwartet. Die Preisdifferenz zwischen Euro-5- und Euro-3-Sattelzugmaschinen mit vergleichbarer Ausstattung aus dem Baujahr 2006 hat sich weiter verringert und liegt zum Teil deutlich unter 7000 Euro, beobachteten die Schwacke-Mitarbeiter.
Der als Absatzgebiet wichtige polnische Gebrauchtfahrzeugmarkt nähert sich langsam den deutschen Verhältnissen. Die Nachfrage nach Euro-5-Trucks ist immer noch schwächer als erwartet; damit liegen auch die Preise etwas unter dem deutschen Niveau. Für den innerpolnischen Markt sind weiterhin Euro-3-SZM gefragt. Dies gilt auch für jüngere Kipper, die aufgrund der Bauaktivitäten im Vorfeld der Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine nachgefragt werden. Die Einführung der Maut im kommenden Jahr könnte das derzeit ruhige Kaufinteresse an Verteiler-LKW beleben, da es dann für die noch zahlreich vorhandenen Fahrzeuge mit Euro-0- bis Euro-2-Trucks wohl zu einer höheren Gebührenbelastung kommen wird, so die Analyse. (rs)