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Freie Tankstellen fürchten Aus durch Spritpreisbremse

29.03.2012 11:02 Uhr
Freie Tankstellen fürchten Aus durch Spritpreisbremse
Freie Tankstellen befürchten Wettbewerbsnachteile durch die vorgeschlagene Regulierung der Spritpreisschwankungen
© Foto: Fotolia/Otto Durst

Laut dem Branchenverband der mittelständischen Tankstellen in Deutschland könnte ein Meldesystem für Spritpreise viele freie Stationen in den Ruin treiben

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Berlin. Die freien Tankstellen in Deutschland protestieren gegen die Pläne einiger Bundesländer, ein einheitliches Meldesystem für Spritpreise einführen zu wollen, um mehrfache Preissprünge am Tag zu unterbinden. Eine „staatliche Preisschwankungsbremse“  könne den freien Tankstellenmittelstand in den Ruin treiben, warnt der Branchenverband Mittelständische Energiewirtschaft Deutschland (MEW).

„Vor allem das so genannte westaustralische Modell hilft nur den Mineralölgesellschaften und ist bestens geeignet, die freien Tankstellen aus dem Markt zu drängen“, sagte Steffen Dagger, Geschäftsführer des MEW. Es bestehe die Gefahr, dass große Mineralölkonzerne mit staatlichem Segen am Vortag Preise für ihre Tankstellen festlegen, die unterhalb der Einstandspreise der freien Tankstellen liegen. Die bereits bestehenden Verbote der so genannten Kosten-Preis-Schere und des Verkaufs unter Einstandspreis wären damit ausgehebelt, meint Dagger.

Preisbremse treibt Spritpreis nach oben

Die freien Stationen bieten Kraftstoff bisher noch ein bis zwei Cent billiger an als die Markentankstellen, wovon unter anderem Großabnehmer wie Transportfirmen profitieren. Die von der Politik vorgeschlagene Preisschwankungsbremse könnte das ändern, mahnt der MEW. Sie führe tendenziell nicht etwa zu günstigeren, sondern zu insgesamt höheren Preisen und weniger Wettbewerb im Kraftstoffmarkt, heißt es in einer Stellungnahme des Branchenverbandes, der rund 15 Prozent der deutschen Tankstellen vertritt. Dies zeigten Preisregulierungsmodelle aus dem Ausland, sagte Dagger.

Dieser Meinung ist auch Karlheinz Schmidt. „Die Einführung des westaustralischen Modells könnte in Deutschland dazu führen, dass die großen Mineralölkonzerne die Preise punktuell künstlich niedrig halten, um kleinen und mittleren Tankstellenbetreibern auf kurz oder lang das Wasser abzugraben“, sagt der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL).  Das sei möglich, weil die freien Stationen ihren Sprit von den Raffinerien der Markenanbieter oder den Spotmärkten beziehen. Damit sei die Höhe der Einstandskosten der freien Tankstellen transparent und könnte für ruinöse Preisstrategien der Marken gegen die freien Tankstellen sorgen. (ag)

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KOMMENTARE


G. Böhmert

29.03.2012 - 14:39 Uhr

Typisch Deutschland. Kaum soll etwas unternommen werden, jammert ein Lobbyverein und befürchtet eine Benachteiligung. Aber ist die Daseinsberechtigung der freien Tankstellen überhaupt noch gegeben? Mit kalkulierten Preisen arbeiten die jedenfalls auch nicht mehr. Die hängen sich doch bloß noch an die Großen dran. Was macht schon 1 Cent Preisunterschied? Bei 50 getankten Litern gerade mal 50 Cent. Darauf kann ich verzichten. Strengt Euch an oder verschwindet vom Markt.


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