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Europäischer Logistikmarkt: Jetzt kommen auch die Neuseeländer

08.03.2011 11:45 Uhr
Europäischer Logistikmarkt: Jetzt kommen auch die Neuseeländer
Am Firmenstammsitz in s´-Heerenberg : Der Logistiker Wim Bosman it europäisch vernetzt
© Foto: Arndt

Für 110 Millionen Euro wird die niederländische Wim Bosman-Gruppe zum 1.April von Mainfreight übernommen / Kontinuität steht im Mittelpunkt

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S´-Heerenberg. Auf dem europäischen Logistikmarkt taucht ein neuer Name auf: der neuseeländische Logistikdienstleister Mainfreight. Der 1978 gegründete Betrieb leitet seine Europa-Expansion mit der Übernahme des inhabergeführten, niederländischen Logistik-Dienstleisters Wim Bosman-Groep ein.

Der 1963 von Wim Bosman errichtete Familienbetrieb hat seinen Sitz in s´-Heerenberg an der deutsch-niederländischen Grenze. Die Übernahme soll zum 1.April über die Bühne gehen. Als Kaufpreis werden die Neuseeländer 110 Millionen Euro auf den Tisch legen.

Neuseeländer sind bereits in Asien und den USA sowie Australien präsent

Aus Sicht des niederländischen Unternehmens stellt sich die Übernahme als ein „Glücksfall" dar, erklärte Vorstandsmitglied Mario Schoofs gegenüber der VerkehrsRundschau. „Die Neuseeländer sind im höchsten Maße an Kontinuität interessiert", ergänzte er. Denn das Unternehmen sucht nach neuen Expansionsmöglichkeiten in der Welt. Als Platzhirsch in Neuseeland agierend, erweiterte der Betrieb sein Wirkungsfeld in den Folgejahren auf Australien, Asien und die USA. Firmengründer Wim Bosman, der in diesem Jahr 70 Jahre alt wird, hatte sich schon seit geraumer Zeit intensiv mit der Frage beschäftigt, wer sein Unternehmen übernehmen und weiterführen könnte. Im eigenen Familienkreis wurde er dabei ebenso wenig fündig wie bei anderen Unternehmen, wobei es, wie Schoofs sagte, zahlreiche Interessenten gegeben habe. Doch es besteht keine Not zum Verkauf. Im Gegenteil. Der Betrieb gilt als gesund und gehört mit seinen über 1600 Mitarbeitern, mehr als 1000 LKW, rund 340.000 Quadratmeter Logistiklagerfläche, 16 Niederlassungen in sieben Ländern (auch in Deutschland, d.Red.) und einem Umsatz von rund 240 Millionen Euro (2010) zu den erfolgreichsten und größten, in Familienhand befindlichen Logistik-Betrieben in den Niederlanden.

Schoofs betonte, dass Bosman auf keinen Fall das Unternehmen „einfach nur verkaufen wollte". Der Manager: „Er hat ein Interesse daran, dass sein Lebenswerk fortgeführt, das die Arbeitsplätze erhalten und dass auch die Kunden weiter optimal betreut werden." So wurde der mehrfach zertifizierte Logistik-Dienstleister erst wenige Tage vor dem Bekanntwerden des Verkaufes vom US-Traktorenhersteller „John Deere" zum „Lieferanten des Jahres 2010 gekürt worden. Das ist eine der höchsten Auszeichnungen, die der Industriekonzern zu vergeben hat. Als Bosman vor einigen Wochen erstmals mit den Neuseeländern zusammenkam „hat es bei allen sofort „menschlich geklickt"", so dass recht schnell in die konkreten Übernahmegespräche eingestiegen werden konnte, berichtete Schoofs weiter.

Wim Bosman wechselt in den Aufsichtsrat

Der im europäischen Logistikmarkt bestens eingeführte Name Bosman bleibe in jedem Fall erhalten, betonte Schoofs. So ist der niederländische Betrieb auch Bestandteil der europäischen Logistik-Netzwerke System Plus und System Alliance Europe. Im Zuge der Übernahme wird Wim Bosman, der derzeit als Vorstandsvorsitzender agiert, seinen Platz räumen und in den Aufsichtsrat wechseln. Seinen Platz wird der Neuseeländer Mark Newman einnehmen, der seit 1982 bei Mainfreight arbeitet. Er wird seinen Lebensmittelpunkt nach Europa verlegen, um seine Führungsaufgabe optimal ausführen zu können. Zur Vorstandsmannschaft gehört neben Mario Schoofs auch Henk Messink.

Die Wim Bosman-Gruppe deckt ein sehr breites logistisches Servicespektrum ab: neben den europäischen Landverkehren sind es die Bereiche Luft- und Seefracht. Eine große Stärke liegt im Warehousing-Bereich. Gut die Hälfte der Gesamtlagerfläche befindet sich dazu am Stammsitz s´- Heerenberg. Das Unternehmen hat zudem immer darauf Wert gelegt, innovativ zu sein. So gehört der Betrieb zu den großen Befürwortern des Einsatzes von 25-Meter-LKW-Kombinationen. Bosman schaffte es sogar, eine Ausnahmegenehmigung zum Befahren eines kurzen, auf deutschem Staatsgebiet verlaufenden Autobahnabschnittes mit den Ökomkombis zu erhalten. Der konnte glaubhaft nachweisen, dass auf diese Weise auf Jahresbasis erhebliche Kilometerleistungen eingespart und damit ein wirksamer Beitrag zum Umweltschutz geleistet werden kann. Für Seecontainer-Verkehre nutzt das Unternehmen zudem den wenige Kilometer von s´-Heerenberg gelegenen Rhein-Waal-Terminal in Emmerich. Hier werden Container von und nach Rotterdam verladen beziehungsweise gelöscht. (eha) 

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