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Euler Hermes: Weniger Pleiten, aber größere Schäden

05.12.2016 11:17 Uhr
Euler Hermes: Weniger Pleiten, aber größere Schäden
Die Gesamthöhe der Schäden durch Insolvenzen ist zwischen Anfang September 2015 und Ende August 2016 um 48 Prozent gestiegen, berichtet Euler Hermes
© Foto: Picture Alliance/dpa/Ulrich Baumgarten

Während die Zahl der Pleiten in Deutschland sinkt, geraten mehr größere Unternehmen in die Bredouille. Die Folge: Die Summe der Insolvenzschäden ist deutlich gestiegen.

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Essen. Harte Konkurrenz und sinkende Margen: Der Kreditversicherer Euler Hermes rechnet für 2017 damit, dass zunehmend auch wirtschaftlich bedeutende Unternehmen in die Pleite rutschen. Trotz erwarteter stagnierender Fallzahlen drohe damit im kommenden Jahr ein weiterer Anstieg der Schadenshöhe, heißt es in der Studie, deren Ergebnisse der Deutschen Presse-Agentur vorliegen.

Bereits zuvor war nach Berechnungen des Kreditversicherers die Höhe der Schäden deutlich gestiegen. So habe die Gesamthöhe der Ausfälle zwischen Anfang September 2015 und Ende August 2016 mit 26 Milliarden Euro um 48 Prozent höher gelegen als noch im entsprechenden Vergleichszeitraum. Gleichzeitig ging die Zahl der Insolvenzen in Deutschland um vier Prozent auf 22.200 Pleiten zurück.

Bundesweiter Spitzenreiter bei der absoluten Zahl der Insolvenzen war nach der Studie Nordrhein-Westfalen, das bevölkerungsreichste Bundesland. Trotz eines Rückgangs der Fallzahlen um acht Prozent zwischen September 2015 und August 2016 rutschten in NRW mit 6895 Firmen so viele Unternehmen in die Pleite wie in keinem anderen Bundesland. Erst mit großem Abstand folgen Bayern (2989 Fälle/ -4 Prozent) und Niedersachsen (1840 Fälle/-4 Prozent) auf der Rangliste.

In drei Bundesländern gehen die Zahlen der Insolvenzen wieder nach oben: in Schleswig-Holstein (+5 Prozent/1019 Fälle), Bremen (+6 Prozent/257 Fälle) und Sachsen (+8 Prozent/1099 Fälle).

„Die Gründe für die steigenden Insolvenzen von wirtschaftlich bedeutenden Unternehmen sind unterschiedlich“,  sagte der Deutschland-Chef des Kreditversicherers, Ron van het Hof. Der Welthandel wachse nur leicht, im Wert – gemessen in US-Dollar – schrumpfe er sogar im laufenden Jahr. Das drücke bei einigen Unternehmen auf die Umsätze.

Auch der Wirtschaftszweig Verkehr und Lagerei ist gefährdet

Insbesondere im Handel allgemein sei der Wettbewerbs- und Preisdruck sehr hoch, so dass dort Margen sehr niedrig seien. Dadurch sei der finanzielle Spielraum bei einigen Firmen gering. Aber auch im Transportgewerbe seien die entstandenen Verluste durch Pleiten in Deutschland 2016 überproportional gestiegen, berichtet Euler Hermes. In manchen Branchen würden aber auch Überkapazitäten zum entscheidenden Faktor für Insolvenzen von Großunternehmen. Das Risiko für einzelne
Unternehmen ist in diesen Sektoren entsprechend hoch.

Die Zahl der Insolvenzen wird von mehreren Anbietern erfasst. Ende November hatte die Wirtschaftsauskunftei Creditreform berichtet, es seien in diesem Jahre erneut weniger Unternehmen in die Pleite gerutscht. Die finanziellen Schäden für die Gläubiger sind aber auch nach Angaben von Creditreform gewachsen. (dpa/ag)

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