Abu Dhabi/Rom. Die arabische Fluggesellschaft Etihad will laut einem Medienbericht bei ihrem geplanten Einstieg bei der kriselnden Airline Alitalia die ebenfalls angeschlagene Air Berlin mit ins Boot holen. Der italienischen Zeitung „La Repubblica” zufolge haben die Araber ihre Pläne für einen Einstieg bei der italienischen Fluggesellschaft bereits der Regierung in Rom vorgelegt. Darin enthalten sei eine Zusammenarbeit mit der deutschen Air Berlin, an der die Araber mit knapp 30 Prozent beteiligt sind. Alitalia müsse sich zudem auf den weiteren Verlust tausender Arbeitsplätze einstellen, schreibt die Zeitung ohne Angabe von Quellen. Etihad-Chef James Hogan sagte am Montag in Abu Dhabi lediglich, derzeit finde die Prüfung der Alitalia-Bücher statt.
Dem Bericht zufolge ist die Streichung von 2500 Jobs geplant. Dadurch würde die Zahl der Alitalia-Beschäftigten auf weniger als 10.000 sinken. Etihad wolle bis zu 350 Millionen US-Dollar in die italienische Fluglinie stecken. Dem Bericht zufolge soll Alitalia bei einem Einstieg der Araber verstärkt auf das Langstreckengeschäft setzen. Das Flugangebot innerhalb Europas solle dagegen um ein Fünftel schrumpfen.
Alitalia steckt seit Jahren in den roten Zahlen. Nachdem die Gesellschaft 2013 kurz vor dem Aus gestanden hatte, rettete eine Kapitalerhöhung durch die staatliche Post, Banken und andere Investoren den laufenden Betrieb. Für eine langfristige Perspektive sucht das Unternehmen nach einem Partner. Etihad hatte in der Vergangenheit bereits Air Berlin mit frischem Geld aus der Patsche geholfen. Derzeit arbeitet die deutsche Fluglinie an einer weiteren Finanzspritze, die laut Medienberichten ebenfalls von Etihad kommen soll. Gespräche zu Air Berlin befänden sich in der Endphase, sagte Hogan. Unterdessen nimmt die EU-Kommission die Beteiligung der Araber an Air Berlin unter die Lupe. (dpa)