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Daimler-Gewinn bricht dramatisch ein

17.02.2009 16:53 Uhr
Daimler-Gewinn bricht dramatisch ein
Laut Dieter Zetsche brach der Gewinn bei Daimler 2008 um mehr als zwei Drittel ein (Bild: ddp)
© Foto: ddp

Für 2009 kein Ende der Krise in Sicht

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Stuttgart. Der Autobauer Daimler begegnet der dramatischen Absatzkrise mit Milliarden-Einsparungen und gedrosselter Produktion. Für 2008 brach der Gewinn um mehr als zwei Drittel ein. Der Premium-Hersteller geht für 2009 von einer anhaltenden Talfahrt und einem weiteren Rückgang der Gewinne aus, wie Daimler-Chef Dieter Zetsche am Dienstag in Stuttgart sagte. Im ersten Quartal erwartet Daimler sogar rote Zahlen. Eine exakte Prognose für dieses Jahr wagte das Unternehmen angesichts der katastrophalen Verfassung der globalen Automärkte zunächst nicht. 2008 war das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bei dem Autobauer von 8,7 Milliarden auf 2,7 Milliarden Euro abgestürzt. Der Konzerngewinn schrumpfte von 4,0 Milliarden auf 1,4 Milliarden, der Umsatz von 99,4 Milliarden auf 95,9 Milliarden Euro. Vor allem die Restbeteiligung von knapp 20 Prozent am schwer angeschlagenen US-Autobauer Chrysler schlugen mit 3,2 Milliarden Euro zu Buche. Außerdem brach beim Herzstück Mercedes-Benz Cars der operative Gewinn um mehr als die Hälfte auf 2,1 Milliarden Euro (2007: 4,8 Milliarden Euro) ein. Der Start ins Jahr 2009 brachte nach Angaben von Finanzvorstand Bodo Uebber keine Wende. Im ersten Quartal werde Daimler beim operativen Ergebnis in die roten Zahlen rutschen, kündigte Uebber an. Wie hoch die Verluste ausfallen werden, wollte der Manager nicht beziffern. Umsatz, Ergebnis und Absatz werden 2009 nach Einschätzung des Managements jedoch unter den Werten des Vorjahres liegen, erklärte Konzern-Chef Zetsche. Allerdings könnte es im zweiten Halbjahr zu einer moderaten Belebung der Nachfrage kommen und damit die Talsohle durchschritten werden, sagte er. Der Kurs der Daimler-Aktie lag am Nachmittag nach einer Berg- und Talfahrt mit 22,70 Euro um rund 3,8 Prozent unter dem Wert des Vortages. Um aus der Krise zu kommen, will Daimler die Produktion drosseln und die Kurzarbeit in seinen Werken auch auf das zweite Quartal ausweiten. Daimler hatte zuvor bereits Zehntausende Mitarbeiter in die Kurzarbeit geschickt. Mehr als 50.000 Beschäftigte des Stuttgarter Konzerns sind bislang betroffen. In der PKW-Sparte sei für die Woche nach Ostern eine einwöchige Produktionspause geplant, auch im Sommer soll es eine Blockpause geben, sagte der Vorstandsvorsitzende. Ähnliche Produktionspausen seien auch für die Nutzfahrzeug-Sparte vorgesehen. Pläne für ein groß angelegtes Programm zum Stellenabbau gebe es derzeit aber nicht. Konzernbetriebsratschef Erich Klemm sagte zu den Sparplänen des Vorstands: „Wir sind uns der schwierigen Situation, in der sich das Unternehmen derzeit befindet, bewusst.“ Zu einem zielgerichteten Krisenmanagement gehörten aber nicht nur Kostensenkung, sondern auch die Weichenstellung für künftiges Wachstum. „Deshalb hat für uns die Sicherung der Beschäftigung, der Ausbildung und der Übernahme von Auszubildenden absoluten Vorrang“, betonte Klemm. Kurzarbeit sei daher das geeignete Mittel zur Kapazitätsanpassung. Wegen der negativen Ergebnisentwicklung will Daimler die Dividende nach 2,00 Euro im Vorjahr nur noch 0,60 Euro je Aktie reduzieren. Als weitere Konsequenz ordnete das Management an, dass der Jahresbonus für die Mitarbeiter nur etwa halb so hoch ausfällt wie die Rekordzahlung im Vorjahr. Die Erfolgsbeteiligung für 2008 liegt bei 1900 Euro nach 3750 Euro für 2007. In den Genuss der Zahlung kommen 118.000 Mitarbeiter der Daimler AG. Insgesamt zählte Daimler im Vorjahr 273.216 Beschäftigte (2007: 272 382). Davon arbeiteten 167.753 (2007: 166.679) in Deutschland. (dpa)

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