Neuss. Im vierten Quartal 2010 hat sich das Konjunkturbarometer für die Transportbranche, den die Wirtschaftsauskunftei Creditreform ermittelt, verschlechtert. Der Index verlor gegenüber dem dritten Quartel 2010 1,4 Zähler und steht nun bei 2,4 Punkte. Damit befindet sich der Index aber immer noch oberhalb der Nulllinie. Im Vorjahresquartal notierte der Wert mit -2,6 Punkten noch im Minusbereich.
Ursache für die Eintrübung sind vor allem die Geschäftserwartungen. Die derzeitige Geschäftslage hingegen wird von der Transport- und Logistikbranche als sehr gut bewertet wird. Mit +39,6 Punkten übertrifft der entsprechende Teilindex seinen Vorquartalswert (+38,9 Punkte) noch einmal leicht. So sind die Umsätze der Branche sind in den vergangenen Monaten weiter gestiegen. Gut die Hälfte der Unternehmen (55,0 Prozent) konnte den Umsatz im vierten Quartal 2010 ausweiten, nur jeder zehnte Verkehrs- und Logistikbetrieb (10,8 Prozent) hatte ein Umsatzminus zu verkraften. Noch im Vorjahresquartal sah sich jeder Dritte (32,3 Prozent) einem Umsatzrückgang gegenüber. Der Saldo aus positiven und negativen Umsatzmeldungen bleibt mit +44,2 Punkten nur knapp unter dem bisherigen Rekordstand.
Auch die Ertragslage hat sich verbessert. Jedes zweite Unternehmen (50,2 Prozent) meldete einen Gewinnsprung, nachdem im Vorquartal nur 41,7 Prozent der Befragten Zuwächse erzielen konnten. Mit Ertragseinbußen hatte diesmal jeder achte Logistiker (12,4 Prozent) zu kämpfen. Damit steigt der Saldo aus positiven und negativen Gewinnmeldungen noch höher in den Plusbereich hinein (+37,8 Punkte).
Hingegen fallen die Erwartungen schlechter aus: Der entsprechende Teilindex bricht auf 8,5 Punkte ein. Vor drei Monaten wurde mit 33,9 Punkten noch ein deutlich besserer Wert erzielt. Berücksichtigen muss man dabei aber, dass das erste Quartal eines Jahres generell das schwächste in der Branche ist und daher eine Eintrübung zu erwarten war.
Spürbar verbessert haben sich hingegen die Zahlen zum Zahlungsverhalten: Im vierten Quartal 2010 verringerte sich der mittlere Zahlungsverzug von 12,69 auf 12,40 Tage. Unverändert hoch im Vergleich zu anderen Branchen ist nach wie vor die Insolvenzanfälligkeit. Gleichwohl verringerte sich die Ausfallrate, die durch den Creditreform Risiko Indikator (CRI) dargestellt wird, leicht von 4,13 auf 4,09 Prozent. Auf 10.000 Verkehrs- und Logistikunternehmen kommen derzeit 409, die ein Negativmerkmal aufweisen, beispielsweise einen massiven Zahlungsverzug oder einen Insolvenzantrag. Die durchschnittliche Bonitätsnote für die Verkehrs- und Logistikwirtschaft blieb im vierten Quartal 2010 unverändert. (cd)