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Chinesische Frachttochter von Cargolux nimmt Gestalt an

30.09.2015 10:05 Uhr
Chinesische Frachttochter von Cargolux nimmt Gestalt an
Die Jubiläums-Boeing startet nach einem kurzen technischen Check bereits heute zum kommerziellen Erstflug nach Los
Angeles
© Foto: Heiner Siegmund

Am Rande der Übergabe eines besonders markierten Boeing-Frachters verriet der Chef der luxemburgischen Airline Details zu seinen Expansionsplänen in Zhengzhou.

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Luxemburg. Cargolux Airlines will noch in diesem Jahr die entscheidenden Weichen für die Gründung eines Ablegers in der chinesischen Stadt Zhengzhou stellen. „Wir hatten vergangene Woche dort ein Vorstandstreffen, bei dem das Projekt auf der Tagesordnung stand", berichtete Dirk Reich, Chef der luxemburgischen Frachtfluggesellschaft, jetzt gegenüber Medienvertretern. Anlass war die Ankunft einer weiteren Boeing 747-8F auf dem Flughafen Luxemburg, die Cargolux zum 45. Jubiläum mit Motiven des belgischen Karikaturisten Phillippe Cruyt bekleben hat lassen.

Seinen Worten zufolge soll das Tochterunternehmen mit dem Projektnamen „Cargolux China“ im kommenden Jahr mit drei Großflugzeugen von der Basis Zhengzhou aus an den Start gehen. Die überwiegende Anzahl der Flüge würde transpazifische Routen zwischen Zentralchina und den USA betreffen. Daneben werde die neue Gesellschaft auch Transportkapazität auf innerasiatischen Strecken anbieten, nicht jedoch innerhalb Chinas, erklärte er. In einem zweiten Schritt würde die Flotte erweitert und mit Flügen nach Afrika, Südamerika und Australien begonnen.

Woher die ersten drei Frachtflugzeuge stammen, ließ Reich offen. An dem Erwerb von drei Boeing 747-400-Frachtern, die früher zur insolventen chinesisch-deutschen Gesellschaft Jade Cargo International gehörten und Anfang Oktober meistbietend versteigert werden sollen, zeigte sich der Manager nur mäßig interessiert. „Die stehen seit sechs Jahren auf einem Flughafen geparkt und müssten erst wieder in Schuss gebracht werden. Außerdem fehlt bei einem der Flugzeuge ein Triebwerk“, monierte er.

Die Fehler von Jade, an der Lufthansa Cargo einst 25 Prozent der Anteile hielt und das Management stellte, werde Cargolux China nicht machen, versicherte er. „An Jade war ein direkter chinesischer Konkurrent beteiligt und das Top-Management wurde von Deutschland quasi eingeflogen“, benannte er seiner Meinung nach zentrale Fehlerquellen. Bei Cargolux China lägen die Dinge anders. An dem geplanten Tochterunternehmen sei HNCA beteiligt, also ein staatlicher chinesischer Investor. Hinzu komme, dass der gesamte Frachtvertrieb der neuen Gesellschaft von Cargolux gemanagt werde. 

 Keine Sorgen um Chinas Wirtschaft

Zur wirtschaftlichen Entwicklung in China äußerte sich Reich trotz der zuletzt eingebrochenen Exportmengen wenig besorgt. „Je weiter man von der Region an der Pazifikküste in das Landesinnere schaut, desto deutlicher wird das dort anhaltend hohe Produktionsniveau“, sagte er. Da Zhengzhou sich in zentraler geografischer Lage befinde, sei dort und in der umliegenden Region kein Nachlassen der Wirtschaft spürbar.

Derzeit beschäftigt seine Gesellschaft zwei Flugzeuge dauerhaft auf Umläufen zwischen Luxemburg und Zhengzhou. „Das sichert bei Cargolux rund 200 Jobs“, sagte er mit Blick auf frühere Einwändungen von lokalen Gewerkschaften im Großherzogtum,  dass der Aufbau einer zweiten Basis in Zhengzhou zur Verlagerung von Arbeitsplätzen zu Lasten der in Luxemburg Beschäftigten kommen werde. Die positive Verkehrsentwicklung in Verbindung mit dem weiteren Wachstum der Flotte von Cargolux habe inzwischen auch ursprünglich sehr kritische Gewerkschaftsvertreter vom Kurs seiner Gesellschaft überzeugt, meinte Reich. (hs)

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