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Chinas Wirtschaftsflaute verursacht Fusionswelle bei Reedern

03.12.2015 10:59 Uhr
Chinas Wirtschaftsflaute verursacht Fusionswelle bei Reedern
CMA CGM will NOL schlucken
© Foto: NOL

Die Verlangsamung des chinesischen Wirtschaftswachstums könnte mehr Fusionen von Großreedereien zur Folge haben. Derzeit verhandeln CMA CGM und NOL.

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Englewood Cliffs. Die Verlangsamung des chinesischen Wirtschaftswachstums, die zu sinkenden Preisen für Wirtschaftsgüter und zu einem schrumpfenden globalen Wirtschaftswachstum geführt hat, könnte laut dem amerikanischen Fernsehsender CNBC zu weiteren bedeutenden Fusionen in der Schifffahrtsindustrie führen. Die Reederei Neptune Orient Line (NOL), die im Besitz der staatlichen Temasek Holdings (Singapur) ist, hat Gespräche über eine mögliche Übernahme durch die französische Reederei CMA CGM begonnen. Die Akquisition könnte die größte Übernahme seit Jahren im Schifffahrtsbereich sein und würde als Zeichen für weitere Konsolidierungen weltweit gelten.

Die Ursachen dafür sind die stark fallenden Frachtraten, die Überkapazität aufgrund von zunehmend eingeführten Megacontainerschiffen sowie die geringere Nachfrage von Wirtschaftsgütern aus dem Land der Mitte. „Es existiert sicherlich ein Trend zur Konsolidierung“, sagte der Präsident der Singapore Shipping Association Esben Poulsson. „Wir befinden uns an einem schwierigen Punkt im Wirtschaftszyklus. Konsolidierungen sind offensichtlich ein Weg für diese Unternehmen, um einen größeren Marktanteil zu erhalten.“

Der Baltic Dry Index (BDI), ein Maß für die Frachtraten im Trockenschüttgutbereich wie Eisenerz, Kohle und Getreide, sank auf ein Rekordtief – was eine Verlangsamung des weltweiten Wirtschaftswachstums anzeigt. Die Londoner Agentur Drewry erklärte in einem Bericht im Oktober, dass der Schifffahrtsindustrie drei weitere Jahre mit Überkapazität und finanziellen Verlusten aufgrund der Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft sowie der Einführung von Megacontainerschiffen bevorstehen.

Der Wert der Importe im Land der Mitte fiel um 18,8 Prozent im Oktober gegenüber dem Vorjahr. Die Exporte sanken ebenfalls. In diesem Jahr wurden gemäß Drewry 1,6 Millionen TEU (20 Fuß-Standardcontainer) zur weltweiten Containerschiffkapazität hinzugefügt, was einer Zunahme von 7,7 Prozent entspricht. Dies liegt weit über der Prognose von 2,2 Prozent. In 2016 werden laut der Agentur weitere 1,3 Millionen TEU in den Markt eingeführt. Damit würde die Überkapazität das Niveau in 2009 während der Finanzkrise überschreiten. Im letzten Monat berichtete NOL einen Verlust von 96,1 Millionen US-Dollar (90 Millionen Euro) im dritten Quartal. Im letzten Jahr lag der Verlust im Q3 bei 52,3 Millionen US-Dollar (49 Millionen Euro). Die chinesischen Reedereien Cosco Group und China Shipping Group befinden sich laut der Nachrichtenagentur Reuters ebenfalls in Fusionsgesprächen.  (rup)

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