Wien. Die frühere Siemens-Vorstandsdirektorin und ehemalige österreichische Europa-Staatssekretärin Brigitte Ederer (59) ist zur neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) bestellt worden. Sie übernimmt damit die Funktion der Eigentümervertreterin der Republik Österreich im ÖBB-Konzern als größten Mobilitätsanbieter Österreichs.
Ederer ist studierte Volkswirtschaftlerin, begann ihre berufliche Laufbahn bei der Arbeiterkammer Wien und durchlief in weiterer Folge verschiedene Stufen des politischen Aufstiegs in der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ). 1992 wurde sie Europa-Staatssekretärin unter der Regierung Franz Vranitzky und bereitete in dieser Funktion den Beitritt Österreichs zur EU vor. Nach dem Ausscheiden als Staatssekretärin im Jahr 1995 wurde sie Bundesgeschäftsführerin der SPÖ und danach Finanz- und Wirtschaftsstadträtin von Wien.
2000 schied Ederer aus der Politik aus und wechselte in den Vorstand von Siemens Österreich, von wo sie 2010 in den Vorstand der Siemens AG in München berufen wurde und den Bereich Human Resources Deutschland und Europa leitete. Im September 2013 wurde sie vorzeitig aus dieser Funktion abberufen und erhielt deswegen eine Ausgleichszahlung von 5,6 Millionen Euro. (mf)