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Boom der Fusionen und Übernahmen in der Logistik

13.01.2015 17:54 Uhr
Boom der Fusionen und Übernahmen in der Logistik
Die Fusion von Hapag Llyod und CSAV ist ein Beispiel von vielen im Jahr 2014
© Foto: Hapag Lloyd

Laut der Unternehmensberatung PwC gab es im Bereich Logistik und Straßengüterverkehr 2014 europaweit doppelt so viele Fusionen und Übernahmen als im Vorjahr.

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Frankfurt am Main. Der weltweit wachsende Güterverkehr zieht nach wie vor Investoren an und belebt die Fusionen und Übernahmen (Mergers & Acquisitions, M&A). Das geht aus einer Analyse der Unternehmensberatung PricewaterhouseCooper (PwC) hervor. Nachdem 2013 noch der Personenverkehr im Fokus der Käufer stand, waren 2014 vor allem Logistik und Straßengüterverkehr attraktiv, heißt es in der Studie. EU-weit verzeichneten diese beiden Sektoren 21 Fusions- und Übernahmedeals mit einem Volumen von 50 Millionen US-Dollar oder mehr – nach nur zehn im Jahr zuvor. Das ergibt die PwC-Auswertung zu den M&A-Aktivitäten für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2014 für den Bereich Transport und Logistik.

Onlinehandel als Katalysator

„Die Gründe sind so vielfältig wie die Branche: Wachstum in neuen Märkten, eine bessere regionale Abdeckung, aber auch Partizipation an Wachstumsfeldern wie dem Onlinehandel und der Automatisierung von Logistikprozessen sind Triebfedern für Logistiker, die Konsolidierung der immer noch stark fragmentierten Branche voranzutreiben“, sagt Dietmar Prümm, PwC-Partner und Leiter des Bereichs Transportation und Logistics in Deutschland. Dieser Trend ist auch weltweit zu beobachten: So waren 2014 insgesamt 82 Deals den Sektoren Logistics und Trucking zuzuordnen, 2013 waren es nur 51.

Konsolidierungsdruck in der Schifffahrt

Den aktivsten Einzelsektor innerhalb der Transport- und Logistikbranche stellte aber nach wie vor die Schifffahrt dar: 2013 wurden weltweit 53 Deals mit einem Volumen von 50 Millionen Dollar oder mehr abgewickelt, in diesem Jahr waren es insgesamt 56. Anders als im boomenden Logistikgeschäft war dies jedoch eher krisenbedingter Natur. „In der Branche herrscht weiterhin ein immenser Konsolidierungsdruck. Die Frachtraten bewegen sich weiter auf niedrigem Niveau, und der Welthandel hat nach der Finanzkrise immer noch nicht richtig Fahrt aufgenommen. In diesem Umfeld können sich große Unternehmen besser behaupten und ihre Kapazitäten besser auslasten. Das verschärft den Druck zu Fusionen und Übernahmen, wie am Beispiel von Hapag Lloyd und CSAV zu sehen war. Aber auch zu Kooperationen, wie das Beispiel der Reedereien Maersk und MSC zeigt, die im Herbst 2014 die Allianz 2M gegründet haben“, so Dietmar Prümm.

Leichter Rückgang im Luftverkehr

Im Luftverkehr ist ein leichter Rückgang der M&A-Aktivitäten zu beobachten (2013: 38 Deals mit einem Volumen von 50 Millionen Dollar oder mehr; 2014: 30 Deals). Der Großteil entfällt hier auf Flughafenbetreiber und Flugnebenbetriebe.

Insgesamt zeigte sich das Transaktionsgeschäft in Transport und Logistik 2014 im Vergleich zum Vorjahr leicht belebt. So waren in diesem Jahr 209 Fusionen und Übernahmen mit einem Dealvolumen von jeweils mehr als 50 Millionen Dollar zu verzeichnen; 2013 lag die Zahl mit 200 Deals knapp darunter. Der Gesamtwert dieser Transaktionen stieg leicht von 72,1 auf 76,6 Milliarden Dollar.

Schwaches viertes Quartal

Im vierten Quartal 2014 ging die Zahl der Fusionen und Übernahmen in der Transport- und Logistik-Branche hingegen zurück: Es kam nur noch zu 53 Transaktionen (Quartal 2: 55; Quartal 3: 58) im Gesamtwert von 15,9 Milliarden Dollar - das war deutlich weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (Quartal 4 2013: 76 Deals; 27,2 Milliarden Dollar).

Weitere Belebung 2015

Für 2015 erwarten die PwC-Experten eine weitere, leichte Belebung des M&A-Geschäfts im Transport- und Logistikbereich. Dietmar Prümm sieht dafür folgende Gründe:

„Durch zunehmenden E-Commerce im B2B- und B2C-Geschäft sowie den Abbau von Handelsbeschränkungen erhalten immer mehr Unternehmen einen besseren Zugang zu internationalen Märkten. Gleichzeitig steigt der Konsumbedarf kaufkräftiger Mittelschichten in den Wachstumsmärkten, vor allem in Asien und Lateinamerika. Vor diesem Hintergrund müssen sich viele Logistikdienstleister technologisch und geografisch weiter entwickeln, um weltweit zuverlässige Lieferketten aufbauen zu können.“ (ks)

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