Dresden. Vom Bahnstreik ist auch die Binnenschifffahrt betroffen. „Gerade im Container- und Seeverkehr ist das äußerst dramatisch zu sehen“, sagte der Geschäftsführer der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe, Heiko Loroff, am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. Normalerweise fahre täglich ein voll beladener Containerzug vom Hafen Riesa Richtung Hamburg. „Diese Züge fallen jetzt schon seit zwei Tagen aus.“ Deshalb müssten die Container auf LKW oder Binnenschiffe umgeleitet werden. „Das führt natürlich dazu, dass wir einige Seeschiffe in Hamburg nicht mehr rechtzeitig kriegen und damit die Ware für unsere Kunden in Übersee auch nicht mehr rechtzeitig eintrifft.“
Dies gelte auch umgekehrt für Importe: „Dringend benötigte Waren von den Seeschiffen kommen nicht zu uns runter. Demzufolge könnte die Andienung in der Chemieindustrie, der Holzindustrie und der verarbeitenden Industrie massiv gestört werden“, warnte Loroff.
„Unser Hauptproblem wird sein, dass der Streik am Montag wohl beendet sein wird, wir aber mindestens zwei bis drei Wochen brauchen, bis die Staukapazitäten auf den Gleisen abgearbeitet sind.“
Der Bahnstreik habe aber auch positive Aspekte, da viele jetzt den alternativen Verkehrsträger Binnenschifffahrt entdeckten. „Die Nachfrage ist riesig, aber wir haben die Zahl der Schiffe nicht.“ (dpa)
Axel Götze-Rohen