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Billiges Öl bremst Inflation

19.01.2016 10:50 Uhr
Billiges Öl bremst Inflation
Das Öl ist billig. Das freut die Verbraucher, hat aber auch negative Seiten
© Foto: Picture Alliance/Chromorange/Christian Ohde

Der Absturz der Ölpreise drückt die Inflation in Deutschland auf das Niveau des Krisenjahres 2009. Verbraucher profitieren unter anderem beim Tanken, Währungshüter machen sich Sorgen.

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Wiesbaden. Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im vergangenen Jahr so schwach gestiegen wie seit sechs Jahren nicht. Das Statistische Bundesamt bestätigte am Dienstag seine Anfang Januar geschätzte Inflationsrate von 0,3 Prozent für 2015. Eine so niedrige Teuerungsrate gab zuletzt während der Wirtschaftskrise 2009.

Hauptgrund für den schwachen Preisauftrieb war der Absturz der Rohölpreise, der Tanken und Heizen billiger machte. Das entlastet die privaten Haushalte und verschafft den Verbrauchern Freiräume für den Konsum - seit Monaten die wichtigste Stütze der deutschen Konjunktur.

Energie war im vergangenen Jahr 7,0 Prozent günstiger als 2014. Damit verstärkte sich der Trend des Vorjahres noch. An Heizöl kamen Verbraucher gut 23 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor, Kraftstoffe verbilligten sich um 10 Prozent. Würde Energie nicht berücksichtigt, ergäbe sich eine deutlich höhere Inflationsrate von 1,1 Prozent.

Nahrungsmittel hingegen waren im vergangenen Jahr 0,8 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Die Preise für sonstige Waren fielen um 0,8 Prozent, wobei es auch Ausreißer nach oben gab: Zeitungen und Zeitschriften (plus 5,9 Prozent), Kaffee, Tee und Kakao (plus 5,5 Prozent) sowie Tabakwaren (plus 4,0 Prozent) wurden teurer. Auch Dienstleistungen verteuerten sich um 1,2 Prozent, in gleichem Ausmaß stiegen Nettokaltmieten.

Dauerhaft niedrige Preise gelten als Gefahr für die Konjunktur

2014 hatte die jährliche Teuerungsrate noch bei 0,9 Prozent gelegen, 2013 bei 1,5 Prozent. Seit 2011 (2,1 Prozent) ist die Inflation in Deutschland kontinuierlich gesunken. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für den Euroraum insgesamt mittelfristig eine Teuerung von knapp unter 2,0 Prozent an. Mit einer Flut billigen Geldes versucht die Notenbank, die Inflation wieder in diese Richtung zu treiben. Dauerhaft niedrige Preise gelten als Gefahr für die Konjunktur: Unternehmen und Verbraucher könnten Investitionen aufschieben, weil sie auf weiter sinkende Preise hoffen.

Im Dezember lag die jährliche Teuerungsrate in Deutschland nach Berechnungen des Bundesamtes bei 0,3 Prozent, nachdem sie zuvor zwei Monate in Folge auf niedrigem Niveau leicht angezogen hatte. Im November hatte die Rate bei 0,4 Prozent gelegen. Von November auf Dezember 2015 sanken die Verbraucherpreise leicht um 0,1 Prozent. (dpa)

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