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Beluga-Shipping-Drama: Jetzt muss auch das Beluga College Insolvenz beantragen

30.03.2011 13:57 Uhr
Beluga-Shipping-Drama: Jetzt muss auch das Beluga College Insolvenz beantragen
Die Hiobsbotschaften aus dem Hause Beluga reißen nicht ab
© Foto: Beluga

Großes Ringen um die Zukunft der Schüler / Spendenaufruf zeigte bislang kaum Wirkung

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Bremen. Die Kette der Hiobsbotschaften aus dem Hause Beluga Shipping-Group reißt nicht ab. Am Dienstagabend stellte jetzt auch das seit August 2009 bestehende Beluga College GmbH beim Bremer Amtsgericht einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Der Schritt ist das Ergebnis einer „Empfehlung" an die Leitung der gemeinnützig aufgestellten Ausbildungseinrichtung.

Für die Geschäftsführung und die Schulleitung des College, das sowohl durch Beluga Shipping ins Leben gerufen und durch entsprechende finanzielle Zuwendungen auch maßgeblich getragen wurde, ist der jetzt vollzogene Schritt ein herber Rückschlag. Noch vor eineinhalb Wochen hatte sich College-Geschäftsführer Michael Beckhusen in einem dringenden Appell an die Bürger Bremens im Allgemeinen und die Wirtschaft im Besonderen gewandt. Darin bat er sowohl um die äußerst wichtige finanzielle, aber ideelle Unterstützung beim Ringen um den Fortbestand dieser innovativen Bildungseinrichtung. „Der Betrieb des Beluga College kann aktuell nur fortgesetzt werden, wenn kurzfristig von außerhalb finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden", hieß es damals in dem „Aufruf zur Rettung des beruflichen Gymnasiums mit maritimem Profil". Der aktuelle Handlungsdruck ist groß: So stehen die Schüler des ersten Abiturjahrgangs in der entscheidenden Phase ihrer Ausbildung. Es geht hier um insgesamt sechs Schüler. Weitere elf College-Teilnehmer werden im Juni ihren Mittleren Abschluss ablegen.

Schüler stampften Solidaritätsveranstaltung aus dem Boden

Der Spendenaufruf blieb allerdings erfolglos, das heißt die eigentlich erhofften größeren Zuwendungen blieben aus, bestätigten Beckhusen und Wilhelm Gudauski, Schulleiter der Bildungseinrichtung, gegenüber der VerkehrsRundschau. Im weiteren Gesprächsverlauf machten sowohl Beckhusen als auch Gudauski aus ihrer „Enttäuschung" kein Hehl machen. Beckhusen wörtlich: „Ich weiß nicht, woran es lag und weiterhin liegt." Für Gudauski ist es vor allem „bitter" zu erleben, dass „seitens der Bremer Logistikwirtschaft, die ja immer wieder betont, wie wichtig es ist, gut ausgebildete Fachkräfte zu haben, keine Resonanz kommt". Dabei haben auch die Schüler des College selbst das in ihren Möglichkeiten Stehende getan, um auf die prekäre Lage ihrer Schule aufmerksam zu machen. Gudauski: „Binnen weniger Tage hatten sie in der vergangenen Woche eine großartige Informations- und Solidaritäts-Veranstaltung aus dem Boden gestampft. Sie stand unter dem Motto „Wir halten Kurs." Das war ein großer Erfolg. Wir sind wirklich stolz auf diese Leistung."

Spendengelder sind weiterhin willkommen

Am heutigen Mittwoch wird es in der Schule eine Vollversammlung geben, auf der Schüler und Lehrer über die neue Situation als Folge der Eröffnung des Insolvenzverfahrens informiert werden. Beckhusen: „Wir sind darüber hinaus in Gesprächen mit einem potenziellen Interessenten für eine neue Trägerschaft. Was daraus wird und ob was daraus wird, das werden die kommenden Wochen zeigen. Einiges hängt aber auch vom weiteren Verlauf des Insolvenzverfahrens ab." Letzteres sichert immerhin, dass bis zum 31. Mai über das sogenannte Insolvenzgeld die Bezüge der College-Mitarbeiter beglichen werden können. Ungeachtet davon hat das Beluga College jetzt noch bei einem Bremer Rechtsanwalt ein „Anderkonto" eingerichtet, auf das weiterhin Spenden eingezahlt werden können. Beckhusen gegenüber der Verkehrsrundschau: „In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu erwähnen, dass über die eingegangenen Spenden erst bei Verwendung für zwingende Betriebsausgaben eine Spendenbescheinigung ausgestellt wird und die Spenden nicht in die Masse fallen." Die Kontoverbindung lautet: Rechtsanwaltsanderkonto Tobias Haas, Bremer Landesbank, BLZ 290 50000, Kto.: 200 111 09 08. Gudauski abschließend: „Es geht hier um nicht mehr oder weniger als die berufliche Zukunft junger Menschen." (eha) 

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