Goslar. Mit der Mitgliederversammlung der Akademie für Verkehrswissenschaft beginnt heute am späten Nachmittag der 47. deutsche Verkehrsgerichtstag in Goslar. Bis Freitag wollen sich rund 1500 Verkehrsexperten aus Ministerien, Verbänden und Hochschulen mit der Frage befassen, ob ganze Autobahnabschnitte künftig per Radar überwacht werden sollen. Außerdem geht es um den Führerschein auf Zeit, eine mögliche Reform der Flensburger Verkehrssünderkartei und die geeignete Form der Alkoholmessung bei angetrunkenen Autofahrern. Erstmals nach mehreren Jahren wird auch wieder über aktuelle Probleme des Fahrradverkehrs diskutiert. Der Automobilclub ACE beklagte am Rande des 47. Verkehrsgerichtstages die unzureichende polizeiliche Überwachung des LKW-Verkehrs bei winterlichen Straßenverhältnissen. „Bundesweit wurden im Jahr 2007 nur 25 Fahrer von Gefahrguttransporten belangt, weil sie ihre Fahrweise nicht an Eis und Schnee angepasst hatten“, sagte ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner am Mittwoch in Goslar. Dies ergebe sich aus einer vom ACE beim Kraftfahrtbundesamt in Auftrag gegebenen Sonderauswertung. „Hier klafft eine große Lücke in der polizeilichen Überwachung in Zeiten winterlicher Straßenverhältnisse“, sagte der ACE-Sprecher. Nach der Straßenverkehrsordnung müssen Gefahrguttransporter bei Schneeglätte oder Glatteis jede Gefährdung anderer ausschließen und wenn nötig den nächsten geeigneten Platz zum Parken aufsuchen. Dass diese Vorschrift eingehalten wird, werde viel zu wenig kontrolliert. Der ACE forderte in diesem Zusammenhang den Einsatz elektronischer Verkehrssicherungssysteme, die bei Eis und Schnee automatisch ein Überholverbot für Lastwagen anzeigen. (dpa/ag)
47. Deutscher Verkehrsgerichtstag beginnt in Goslar
Automobilclub ACE beklagt seltene Kontrollen von Gefahrgut-Transporten im Winter