Willkommen im Jahr 2010! 2010 – klingt doch irgendwie frisch. Fühlt sich für Sie denn schon etwas anders an? Besser? Wahrscheinlich nicht, wenn man den Prognosen glauben darf, die wir für unsere Perspektiven für das neue Jahr eingesammelt haben. Pleiten, unsichere Preisentwicklung und Wachstum auf Pygmäenniveau, so lassen sich die Aussagen dazu zusammenfassen. Leere Netze prophezeien uns die Fischer im trüben Wasser der kommenden Konjunkturentwicklung.
Doch plötzlich zuckt beim Blick auf die Internetseite der VerkehrsRundschau ungläubig das Auge: Auf die Frage „Lief 2009 rückblickend schlimmer oder besser als zu Jahresbeginn erwartet“ antworteten 43 Prozent mit „besser, ich hatte noch mehr Rückgang erwartet“. Ob es jetzt eigentlich doch ganz gut gelaufen ist oder aber die Erwartungen absolut tiefschwarz gewesen waren, lässt sich leider nicht ermitteln.
Fast schon entsteht der Eindruck, wer Positives meldet, macht sich irgendwie verdächtig. So rief eine Studie des Beratungsunternehmens Contor sogar bei Contor selbst große Überraschung hervor, nachdem das Ergebnis vorlag: Deutschland dominiert Standort-Ranking. Im EU-weiten Regionen-Vergleich liegen insbesondere bayerische Standorte vorne. Das Ranking: Luxemburg, Landkreis München, Ingolstadt, Warschau, Stadt München. 13 deutsche Regionen finden sich unter den besten 25 der EU.
Wie geht das denn? Der Standort Deutschland war doch schon in Grund und Boden geredet und geschrieben worden. Also doch nicht alles so schlecht wie angenommen? Oder ist es einfach woanders noch viel schwieriger? Aber natürlich, jetzt kommt es: Unter den 25 letztplatzierten Regionen finden sich 17 deutsche – vor allem aus Nord- und Ostdeutschland.
Ihnen wünschen wir 2010 viele positive Überraschungen und uns allen, dass manche – vor allem negative – Prognosen und Trends sich doch nicht bewahrheiten.
Birgit Bauer, Chefredakteurin