Bonn. Industrie und Handel haben eine schnellere Liberalisierung des deutschen Postmarktes mit mehr Wettbewerb gefordert. Den Konkurrenten der Deutschen Post, die den Markt beherrscht, müsse schon vor 2007 das Einsammeln von Briefen mit einem Gewicht unter 100 Gramm gestattet werden, erklärten der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) am Mittwoch in Bonn. Insgesamt sei die Wettbewerbslage auf dem Briefmarkt immer noch mehr als unbefriedigend. Unternehmen aller Branchen seien dadurch auch im Vergleich zu ihren ausländischen Konkurrenten benachteiligt, berichteten die beiden Spitzenverbände auf einer Fachtagung in Bonn. Die Unternehmen seien durch die im europäischen Vergleich hohen Portokosten der Deutschen Post stark belastet und hätten kaum Möglichkeiten, alternative Anbieter zu wählen. BDI und DIHK forderten die Bundesregierung auf, diesen Zustand zu beenden. Die Marktöffnung müsse konsequent auf zwei Wegen vorangetrieben werden. Auf der einen Seite müsse die Bundesregierung mit der anstehenden Novelle des Postgesetzes weitere Liberalisierungsschritte einleiten. Auf der anderen Seite müsse auch der Liberalisierungskurs der EU-Kommission unterstützt werden. Ziel für die vollständige Öffnung der Postmärkte müsse das Jahr 2007 bleiben. (dpa)
Wirtschaft will mehr Wettbewerb auf dem Postmarkt
Monopolstellung der Post bedeutet nach Meinung des DIHK Mehrkosten für Unternehmen bei der Briefbeförderung. Auch Briefe unter 100 Gramm sollten schon vor 2007 von Post-Konkurrenten eingesammelt werden dürfen.